Die deutsche Tabakwirtschaft hat ein neues Informationsportal eröffnet. Konzept und Umsetzung des Internetauftritts
tabakwirtschaft.de stammen von der Berliner Agentur Johanssen + Kretschmer. Er soll Verbrauchern, Medien und der Politik Informationen über die Tabakbranche liefern und zugleich ein Dialogangebot darstellen. Mit der gemeinsamen Webpräsenz signalisiert das Branchenbündnis der Tabakwirtschaft nach eigenem Bekunden Parlament, Bundesregierung, Bundesländern und der Öffentlichkeit, "bei der Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie in nationales Recht als Dialogpartner mit langjähriger Expertise zur Verfügung zu stehen".
Bündnispartner sind der Deutsche Zigarettenverband (DZV), der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ), der Bundesverband Deutscher Tabakpflanzer (BDT), die Rohtabakvereinigung, Philip Morris und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Bisher war das Bündnis nur mit der Seite
entscheiden-sie-selbst.de im Internet vertreten. Mit ihr waren die Beteiligten im Zuge des im Herbst 2010 von der Europäischen Kommission eröffneten Konsultationsverfahrens zur Überarbeitung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD) an den Start gegangen. Allzu viel hat sich auf dem Portal seit Ende 2013 aber nicht mehr getan. Der DZV lässt durchblicken, dass die Seite über kurz oder lang abgeschaltet wird.
Die TPD sieht von Mai 2016 an großflächige Bild- und Textwarnhinweise auf Verpackungen von Zigaretten und Feinschnitttabak vor. Die Tabakindustrie beklagt, dass noch immer kein Gesetzentwurf zur Umsetzung der TPD in nationales Recht vorliegt.