Der Bildatlas "#LastSeen. Bilder der NS-Deportationen" der Freien Universität Berlin und des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg ist mit dem WissKom Award 2025 ausgezeichnet worden.
#LastSeen rekonstruiert laut einer Mitteilung anhand historischer Aufnahmen die letzten Stunden vor NS-Deportationen und macht diese Bilder nicht nur erstmals zentral zugänglich, sondern kontextualisiert sie präzise und umfassend. "Das Vermittlungskonzept ist beispielgebend: Von der Ebene der wissenschaftlichen Experten über Nachkommen der Opfer bis hin zu Jugendlichen und der breiten Öffentlichkeit werden Zielgruppen so angesprochen, dass sie selbst zu Forschenden werden. Hier wird nicht darüber gesprochen, was historische Quellen uns zu sagen haben, sondern die Quellen selbst werden zum Sprechen gebracht", begründet Regine Kreitz, Präsidentin des Verbands BdKom und Juryvorsitzende des WissKom Award, die Entscheidung zugunsten von #LastSeen. Nutzer könnten die Bilder über eine Karte erkunden oder über ein spielerisches Interface, das sie in eine interaktive Rechercheumgebung führt. Hohe Zugriffszahlen und mediale Aufmerksamkeit belegten, dass das Konzept aufgehe.
Mit dem WissKom Award honorieren die Kommunikationsverbände BdKom, DPRG, GPRA und der Bundesverband Hochschulkommunikation (BV_HKOM) herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation. Knapp 60 Einreichungen hatte die elfköpfige Fachjury zu beurteilen. Eine lobende Erwähnung spricht sie dem Projekt "Woche ohne E" aus, einer Aktionswoche gegen Kostensenkungen in der Berliner Wissenschaft, die ebenfalls von der FU Berlin organisiert wurde.
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