Andrea Rexer, Kommunikationschefin des Flughafens München, über die Herausforderungen durch KI und die wichtigste Frage, die sie in jedem Bewerbungsgespräch stellt.
Viele sprechen von einer Revolution durch Künstliche Intelligenz. Müssen PR- und Kommunikationsprofis jetzt umschulen?
Alle müssen umdenken, nicht nur Kommunikatoren, weil KI sämtliche Bereiche umkrempelt. Allerdings halte ich „umschulen“ für das falsche Wort. Es suggeriert, dass man einmal „umschulen“ könnte und dann hätte man’s erledigt. Das klappt nicht, weil alle Berufsbilder durch KI verändert werden. Ich glaube vielmehr: Das Lernen wird nicht aufhören. Wir werden uns neue Skills zulegen müssen und uns stetig an die sich verändernde Welt anpassen. Und ja, es wird auch weiterhin Kommunikationsprofis geben – die durch KI besseren Output liefern.
Welche Aufgaben in der PR- und Kommunikationsbranche werden sich durch KI am stärksten verändern?
Alles – von der Idee bis zur Umsetzung. KI-Tools sind schon jetzt bei jedem Schritt in der Prozesskette einsetzbar. Beim Brainstorming, bei der Planung und Aussteuerung, beim Texten und Redigieren, ebenso im Bereich von Videos oder Bildern.
Welche Kompetenzen brauchen PR- und Kommunikationsprofis im KI-Zeitalter unbedingt?
Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Spaß daran, stets aufs Neue zu Lernen und neue Technologien einzusetzen.
Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist, ...
… sich zu früh auf eine Nische festzulegen. Young Professionals sollten versuchen, möglichst viele Facetten des Berufsbilds kennenzulernen.
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Tipp: Andrea Rexer wird zu Gast sein beim
PR Report Camp 2025. Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: am 12. November digital und am 13. November vor Ort in Berlin. Mit dabei als Partner des Camps sind viele renommierte Agenturen und Unternehmen, darunter auch der Flughafen München.
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Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie mit Blick auf Nachwuchs und Young Professionals den größten Aufholbedarf?
Ich bin der Überzeugung, dass Stärken und Schwächen individuell verschieden sind. Deswegen antworte ich allgemein: Ein gutes Gespür für Menschen und ein gutes Gespür für die Dynamik von Themen halte ich für wichtig. In der Kommunikation muss man einen Schritt vorausdenken können und immer die Frage stellen: Wie werden die Reaktionen auf die Kommunikation sein? Auch analytische Fähigkeiten, Selbstorganisation und Neugier sind zentral.
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter begeistert Sie, wenn ...
… sie oder er kreative Ideen einbringt, bei der Umsetzung engagiert dabei ist – und einen so guten Umgang mit allen Beteiligten hat, dass die Zusammenarbeit Spaß macht.
Die wichtigste Frage, die Sie in jedem Bewerbungsgespräch stellen, lautet:
„Haben Sie Fragen?“ Denn die Fragen zeigen, worauf die Bewerber und Bewerberinnen selbst Wert legen.
Eine Bewerberin/ein Bewerber fragt Sie: „Warum werde ich bei Ihnen beruflich glücklich?“ – was antworten Sie?
Glücklich oder unglücklich macht man sich in der Regel selbst. Ein Job in der Kommunikation verspricht abwechslungsreiche Aufgaben und Freiraum zum Wachsen – wer das möchte, ist hier gut aufgehoben.
Eine schlechte Chefin oder einen schlechten Chef erkennt man an ...
... mangelndem Interesse an Menschen.
Mit dem Wissen von heute: Nach welchen Kriterien würden Sie Ihren ersten Arbeitgeber auswählen?
Mein Tipp ist: Augen auf bei der Chef-Wahl. Gute Mentoren sind gerade am Anfang wichtig. Es hilft auch, wenn die Chefin oder der Chef gut vernetzt ist und dieses Netzwerk teilt, denn davon können Young Professionals besonders profitieren.
Wenn Sie heute 25 Jahre alt wären, würden Sie sich ...
... wieder für Journalismus und Kommunikation entscheiden!