Please wait...
News / „Aufschlauen statt umschulen“
Daniel Hanke (Foto: Felix Amsel)
17.10.2025   Karriere
„Aufschlauen statt umschulen“
Woran erkennt man einen schlechten Chef? Worauf kommt es im KI-Zeitalter an? Daniel Hanke, Chef der Agentur Klenk & Hoursch, antwortet im Karriere-Fragebogen.
Viele sprechen von einer Revolution durch Künstliche Intelligenz. Müssen PR- und Kommunikationsprofis jetzt umschulen?
Nein – aufschlauen statt umschulen. Als Kommunikator:innen müssen wir keine Techies werden, aber die Funktionsweise von KI verstehen, neugierig testen, sauber evaluieren und sicher integrieren. Wer vor Begriffen wie „LLM“, „RAG“ oder „Chain of Thought“ nicht zurückschreckt, wird sich die nötige Kompetenz schnell aneignen.
 
Welche Aufgaben in der PR- und Kommunikationsbranche werden sich durch KI am stärksten verändern?
Bei uns in der Beratung haben wir spezialisierte KI-Assistenten bereits in zahlreichen Kommunikations-Workflows integriert. Unsere Überzeugung ist, dass sich vor allem repetitive, daten‑ und textintensive Aufgaben verändern werden: Research/Insights, Content & Lokalisierung, Personalisierung/Distribution, Monitoring/Evaluation/Reporting sowie Wissensmanagement. Der Fokus verschiebt sich von Produktion zu Strategie, Orchestrierung, Kreativleistungen und Governance – also all den Dingen, die Spaß machen und wo wir als Kommunikator:innen echten Mehrwert bieten.
 
Welche Kompetenzen brauchen PR- und Kommunikationsprofis im KI-Zeitalter unbedingt?
Entscheidend ist ein agiles Mindset: mit MVPs starten, schnell testen, bereichsübergreifend kooperieren und Fehler als Lernschleifen nutzen. Dazu kommen KI‑Handwerk und Governance: präzise Briefings und Kontext, Daten‑ und Rechtskompetenz, strenges Fact‑Checking sowie Standards für Tool‑Stack und Responsible‑AI. Kurz: KI‑Literacy, Workflow‑Exzellenz und Transformationslust statt Perfektionismus.
_______________________________________________________________________________

Tipp: Daniel Hanke wird zu Gast sein beim PR Report Camp 2025. Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: am 12. November digital und am 13. November vor Ort in Berlin. Mit dabei als Partner des Camps sind viele renommierte Agenturen und Unternehmen, darunter auch Klenk & Hoursch.
Kostenlos für Studierende, Volos und Trainees! Jetzt anmelden!
_______________________________________________________________________________
 
Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist, ...
… zu viel nach links und rechts zu schauen, abzuwägen, zu vergleichen, um bloß keinen falschen Schritt zu machen. Wer weiß, worin er/sie außergewöhnlich gut ist, hat die Richtung. Alles weitere sieht man erst, wenn man losgeht.
 
Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie mit Blick auf Nachwuchs und Young Professionals den größten Aufholbedarf?
Ich bin gegen das Generationen-Konstrukt, die wissenschaftlichen Bedenken sind einfach zu groß. Gleichzeitig sehe ich ein, dass sich der Kampf nicht lohnt – es ist innerhalb von kurzer Zeit ein milliardenschweres Geschäft für Agenturen, Markenartikler, Creator und Speaker geworden. Ich beobachte aber, dass jüngere Menschen zwar sehr gut ausgebildet sind, aber teilweise mit Resilienz zu kämpfen haben. Für mich ist das kein Wunder bei der Kombination aus dauerhafter digitaler Präsenz und Vergleichsdruck durch Smartphone und Social Media, mangelnder Problemlösungserfahrung durch Überbehütung und das aber in einer Welt, die von globalen Krisen und Unsicherheiten geprägt ist. Mich stimmt aber sehr zuversichtlich, dass ich viel Offenheit in Bezug auf Themen wie Resilienz und Leistungsbereitschaft erlebe und ein großes Interesse an Selbstentwicklung und anspruchsvollen Aufgaben.
 
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter begeistert Sie, wenn ...
… sie/er sich etwas auf den Tisch zieht, was voll in der Stretch Zone liegt. Da liegen Entwicklung und Selbstwirksamkeit.
 
Die wichtigste Frage, die Sie in jedem Bewerbungsgespräch stellen, lautet:
Worin bist du außergewöhnlich gut?
 
Eine Bewerberin/ein Bewerber fragt Sie: „Warum werde ich bei Ihnen beruflich glücklich?“ – was antworten Sie?
„Ob du das wirst, weiß ich nicht. Das ist ja auch nicht meine Verantwortung. Aber ich kann dir versprechen: Bei Klenk & Hoursch erlebst du eine partnerschaftliche, wertschätzende Kultur. Und du triffst auf ambitionierte, innovationshungrige Menschen, die die Themen ihrer Kund:innen gerne durchdringen.“
 
Eine schlechte Chefin oder einen schlechten Chef erkennt man an ...
… hoffentlich schnell, traut Bauchgefühl und Selbstreflexion und macht sich auf die Suche nach Menschen, die ein echtes Interesse daran haben, andere bei ihrem Wachstum zu unterstützen.
 
Mit dem Wissen von heute: Nach welchen Kriterien würden Sie Ihren ersten Arbeitgeber auswählen?
Die gleichen wie 2003: Werte und Wachstum. Ich las die zwölf Unternehmenswerte, das „Eckige Duzend“, auf der Website und wusste: Wenn die gelebt werden, dann passen wir zueinander. Dann traf ich die beiden Gründer, Stephan Hoursch und Volker Klenk, und war überzeugt: Die bieten mir viel Raum für ein rasantes Wachstum.
 
Wenn Sie heute 25 Jahre alt wären, würden Sie sich …
… genau so viel Zeit wie damals für Studium, Ehrenamt und Nebenjob geben, um dann ins Berufsleben zu starten, ohne dieser besonderen Lebensphase jemals hinterher zu trauern.

Magazin & Werkstatt