Vier von fünf Kommunikationsverantwortlichen in Unternehmen sehen in der Stärkung der internen Kommunikation die größte Herausforderung der kommenden Jahre. Das ergab die Studie „Communications Heatmap 2025“ von FTI Consulting und der Quadriga Hochschule Berlin.
Auf Platz zwei folgt derzeit die Überlagerung multipler Krisen: 79 Prozent sehen sich durch gleichzeitige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Krisen unter Druck – ein Anstieg von elf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. In die Zukunft blickend, handelt es sich sogar um die Top-Herausforderung (88 Prozent). Als drittgrößte Herausforderung wurde die Digitalisierung der Kommunikationseinheit genannt (77 Prozent).
In Bezug auf die interne Kommunikation betrachten es die Befragten als zentrale Herausforderungen, Veränderungsmüdigkeit entgegenzutreten (85 Prozent), Zukunftsängste von Mitarbeitenden zu adressieren (81 Prozent) und das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Handlungsfähigkeit der eigenen Organisation zu stärken (77 Prozent).
„In einer Zeit, in der verschiedenste Krisen ineinandergreifen und sich gegenseitig verstärken, steigt der Druck auf die interne Kommunikation“, erklärt Susanne Arndt, Senior Managing Director bei FTI Consulting. „Sie muss daher mehr leisten als reine Informationsvermittlung: Sie sollte entlasten, ohne zu verharmlosen, Stabilität vermitteln, ohne dabei notwendige Veränderungen auszubremsen und Orientierung geben, ohne dabei Komplexität zu negieren.“
Im politischen Kontext schätzen die Befragten die durchgreifende Veränderung politischer Kommunikationsprozesse als größte Herausforderung ein (78 Prozent). Damit ist insbesondere die Notwendigkeit gemeint, neue Akteure und Arenen mitzubespielen. Hinzu kommt die kontinuierliche Zunahme politischer Regulierung (71 Prozent) bei gleichzeitig wahrgenommener sinkender Aufmerksamkeit der Politik (ebenfalls 71 Prozent) für die Belange von Unternehmen.
Als derzeit noch deutlich geringere Risiken nehmen die Befragten hingegen die Bedrohung durch Falschinformationen („Fake News“) sowie die Konfrontation durch aktivistische Stakeholder wahr (55 Prozent beziehungsweise 48 Prozent). Wobei in der Zukunft mit drei von vier Befragten (75 Prozent) „Fake News“ und „Info Wars“ als deutlich größere Herausforderung betrachtet werden.
Für die Studie wurden FTI zufolge Fokusgruppengespräche sowie ergänzend drei leitfadengestützte Einzelgespräche mit führenden Kommunikationsverantwortlichen aus Unternehmen des deutschsprachigen Raums geführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bildeten die Grundlage für eine standardisierte Online-Befragung von Kommunikationsverantwortlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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