Nächste Runde unserer Nachwuchsinitiative #30u30. In diesem Jahr mit dabei: Louisa Struif von der Agentur Schwartz PR.
Besonders wohl fühlt sich Louisa Struif in der Daten-PR. Anlässlich der Fußball-EM untersuchte sie mit einer Marktforschungsfirma, wie große Sportevents das Konsumverhalten beeinflussen – vom Bier bis zum Fernseher. Die Ergebnisse pitchte Struif an Wirtschafts- und Boulevardmedien: "Das hat mir gezeigt, wie groß der Hebel sein kann, wenn man Daten mit gesellschaftlich relevanten Anlässen kombiniert."
Zu ihren Aufgaben gehört auch ein Nachhaltigkeits-Index und die Tätigkeit für asiatische Kunden. "In solchen Momenten ist Kommunikationsarbeit nicht nur kreativ, sondern auch diplomatisch."
Louisa Struif im #30u30-Fragebogen
Die Arbeit in der Kommunikation reizt mich, weil ... sie die perfekte Verbindung aus strategischem Denken, gesellschaftlicher Relevanz und Kreativität ist. Ich liebe es, mich in neue, komplexe Themen reinzudenken – ob IT-Security-Plattformen, digitale Zwillinge, Cloud-native Software oder automatisierte Datenanalyse – und sie so zu übersetzen, dass Menschen sie verstehen, einordnen und sich angesprochen fühlen. Gerade in der B2B-Tech-Kommunikation geht es oft nicht nur um Aufmerksamkeit, sondern um Vertrauen, Kontext und Relevanz. Das fordert Präzision, gutes Timing und vor allem das richtige Gespür für Zielgruppen, die nicht immer leicht zu erreichen sind. Kommunikation bedeutet für mich, nicht nur zu wissen, was gesagt werden soll, sondern vor allem wie, wann und an wen. Es ist ein Job, der jeden Tag neu herausfordert. Manchmal anstrengend – aber nie langweilig.
So erkläre ich anderen Menschen meinen Job: Ich komme aus einer Ingenieursfamilie. Bei uns wird Kommunikation mit "Reden" verwechselt und PR mit Werbung. Wenn ich sage: "Ich mache Kommunikationsstrategien", kommt oft: "Also... du postest auf Instagram?" Ich erkläre es dann so: "Stell dir vor, ein Unternehmen hat etwas wirklich Relevantes zu sagen – zum Beispiel zu Nachhaltigkeit oder KI. Aber niemand hört zu. Ich sorge dafür, dass die Botschaft ankommt: bei den richtigen Leuten, im richtigen Moment, im richtigen Format. Und so, dass sie hängen bleibt." Dann wird meistens genickt. Oder das Thema gewechselt.
Mein Vorbild in der Kommunikation: Ich bewundere Menschen, die es schaffen, komplexe Themen klar, präzise und verantwortungsvoll zu vermitteln. Und das, ohne dabei zu sehr zu vereinfachen oder in PR-Floskeln abzurutschen.
Mein Ziel als Kommunikationsprofi ist es, PR modern zu denken und aktiv mitzugestalten – weg vom klassischen Pressemitteilung-Denken, das einge Unternehmen noch im Kopf haben, hin zu einer multimedialen, kanalübergreifenden Kommunikation. Als junge Person bin ich immer neugierig auf neue Plattformen und probiere gerne Neues aus. Beispiel: Als TikTok in den USA gesperrt wurde, habe ich mich direkt mal bei RedNote (auch bekannt als Xiaohongshu) als alternativen Kanal umgeschaut. Ich glaube, um heute relevant zu bleiben, muss man mutig sein, ständig neue Formate testen und die Botschaften genau an die unterschiedlichen Kanäle anpassen – ob das jetzt kurze Videos auf TikTok und Instagram Reels sind, schnelle Impulse über Threads oder LinkedIn Stories oder auch innovative AR- und VR-Erlebnisse. Mein Ziel ist es, Unternehmen dabei zu helfen, diesen Wandel aktiv zu gestalten, damit ihre Botschaften nicht nur gehört werden, sondern echte Verbindungen schaffen. Denn nur wer relevant, nahbar und authentisch kommuniziert, baut langfristig Vertrauen auf und stärkt die emotionale Bindung zur Marke.
Mein Lieblings-KI-Tool ist ... Perplexity, weil es mir oft hilft, schnell einen Überblick über komplexe Themen zu bekommen. Klar, man muss immer nochmal gegenchecken. Aber es ist ein super Startpunkt für jeden Deep Dive.
Alle Porträts des aktuellen #30u30-Jahrgangs lesen Sie im PR Report
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