Jan Stausberg ist Corporate PR Manager von Bookwire, einem Verlagsdienstleister, der sich um die Herstellung, Distribution, Analyse und Vermarktung von E-Books, Hörbüchern und Print-on-Demand-Produkten kümmert. Dort sieht sich der 27-Jährige an der Schnittstelle von Technologie, Kultur und Kreativwirtschaft.

Eine Herausforderung war im vergangenen Jahr die Insolvenz von Weltbild als wichtigem Handelspartner von Bookwire. Solche Situationen würden zeigen, wie entscheidend eine gut vorbereitete Kommunikationsstrategie sei "und wie wichtig es ist, nicht nur in guten Zeiten präsent zu sein", sagt er.


Jan Stausberg im #30u30-Fragebogen

Die Arbeit in der Kommunikation reizt mich, weil ... sie der Herzschlag zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit ist. Kommunikation ist kein Selbstzweck – sie stiftet Bedeutung, schafft Vertrauen und macht Unternehmenswerte erlebbar. Was mich daran besonders fasziniert, ist die Verantwortung, komplexe Themen verständlich zu machen, Position zu beziehen und gleichzeitig authentisch zu bleiben. Mich reizt besonders der strategische Aspekt: zu erkennen, welche Botschaften wann und über welche Kanäle wirken, und wie wir mit klarer, glaubwürdiger Kommunikation nicht nur Sichtbarkeit schaffen, sondern Beziehungen – zu unseren Verlagen, Handelspartnern, zur Öffentlichkeit und innerhalb des Teams.

So erkläre ich anderen Menschen meinen Job: Ich sorge dafür, dass Bookwire nach außen genauso smart wirkt, wie wir intern wirklich sind, und dass man uns zuhört, bevor man uns googelt. Als Corporate PR Manager bin ich dafür zuständig, wie Bookwire nach außen spricht – ob in der Presse, auf LinkedIn, in Interviews oder auf Veranstaltungen. Ich finde die Geschichten hinter unseren Technologien, Lösungen und Menschen und erzähle sie so, dass sie verstanden, geteilt und im besten Fall auch gern gelesen werden. Intern bin ich sowas wie das Navigationssystem fürs Messaging: Ich helfe dabei, wohin wir kommunizieren wollen und vor allem, wie wir dort elegant ankommen, ohne drei Mal falsch abzubiegen. Und wenn doch mal was schiefläuft, bin ich derjenige, der die Ruhe bewahrt, statt hektisch das Handbuch für Krisenkommunikation aufzuschlagen.

Mein Vorbild in der Kommunikation ist: Es fällt mir schwer, ein einzelnes Vorbild zu benennen – nicht aus Mangel an Bewunderung, sondern, weil ich bewusst versuche, vielfältige Impulse aus unterschiedlichsten Richtungen aufzunehmen. Kommunikation ist für mich kein starres Regelwerk, sondern ein lebendiges Zusammenspiel aus Haltung, Stil, Timing und oft auch Intuition. Ich lasse mich gerne von Menschen inspirieren, die Kommunikation klug, überraschend und mit einem klaren Blick für Wirkung denken, sei es in der Politik, im Journalismus, im Design oder eben in der Werbung. Ein Name, der mir dabei immer wieder begegnet und Denkanstöße liefert, ist Oliver Voss, ehemaliger Vorstand bei Jung von Matt. Seine Perspektive – geprägt von Kreativwirtschaft, Klarheit und einem Gespür für gesellschaftliche Strömungen – bringt oft einen willkommenen Blick von außen auf unsere manchmal sehr eigene Buch- und Publishing-Blase. Was ich spannend finde: Er denkt nicht in Phrasen, sondern in Bildern. Und manchmal reicht mir schon ein gut platzierter Satz oder ein pointiertes Zitat von ihm, um aus einer festgefahrenen Kommunikationsidee eine neue Richtung zu entwickeln. Letztlich ist mein Ziel aber nicht, jemanden zu kopieren, sondern aus diesen Impulsen meinen ganz eigenen Stil zu formen.

Mein Ziel als Kommunikationsprofi ist es, Kommunikation zu gestalten, die mehr bewirkt als nur Reichweite – sondern echte Beziehungen aufbaut: zwischen Marken und Menschen, Unternehmen und Öffentlichkeit, intern wie extern. Besonders spannend finde ich dabei die Herausforderungen und Chancen der B2B-Kommunikation, wie wir sie bei Bookwire leben. Hier geht es nicht um plakative Botschaften für die breite Masse, sondern um Zielgruppen mit hohem fachlichem Anspruch, um Vertrauen, Kontinuität und ein tiefes Verständnis für Märkte, Produkte und Partnerschaften. Gerade darin liegt für mich enormes Potenzial: B2B-Kommunikation kann genauso emotional, kreativ und wirkungsvoll sein, wenn man den Mut hat, sie entsprechend zu denken. Ich würde gerne einmal eine Kommunikationskampagne verantworten, die weit über unsere eigene Branche hinaus Wirkung erzielt – eine, die Haltung zeigt, Themen setzt und Bookwire nicht nur als Technologiedienstleister, sondern als kulturellen Taktgeber im digitalen Publishing positioniert. Langfristig reizt mich auch die Perspektive, Kommunikation auf C-Level-Ebene mitzulenken – also nicht nur operativ, sondern auch auf der Ebene der Unternehmensstrategie Impulse zu setzen und Verantwortung zu übernehmen.

Mein Lieblings-KI-Tool: Tatsächlich nutze ich im Alltag am häufigsten eine Kombination aus Chat GPT und Canva – zwei Tools, die sehr unterschiedliche, aber sich perfekt ergänzende Stärken haben. Chat GPT hilft mir vor allem im konzeptionellen Bereich: beim Strukturieren von Inhalten, Lektorieren von Textentwürfen, Tonalitäts-Checks oder beim schnellen Brainstorming. Ich sehe es nicht als Ersatz für gute Kommunikation, sondern als kreativen Sparringspartner, der mir hilft, schneller zu Ideen zu kommen und Perspektiven zu wechseln – gerade im B2B-Kontext, wo Inhalte komplex, aber trotzdem zugänglich sein müssen. Canva wiederum ist für mich das perfekte Tool, um Ideen visuell umzusetzen, sei es für Präsentationen, Social-Media-Content oder interne Kommunikationsformate. Besonders schätze ich die neuen KI-gestützten Funktionen wie automatische Designanpassungen oder Text-zu-Bild-Funktionen, mit denen sich Content schnell und ansprechend aufbereiten lässt. Beide Tools unterstützen mich dabei, schneller von der Idee zur Umsetzung zu kommen, ohne dabei an Qualität oder Aussagekraft zu verlieren. Und das ist für mich der wahre Mehrwert von KI im Kommunikationsalltag.
 
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