Nächste Runde unserer Nachwuchsinitiative #30u30. In diesem Jahr mit dabei: Hans Neubert von der Agentur Charles & Charlotte.
Im Hauptjob arbeitet Hans Neubert als Consulting Director bei der Berliner Agentur Charles & Charlotte. Ein Fokus: Social-First-Kampagnen und Creator-Kooperationen. Mit dem Branchenkollegen Martin Wenk gründete er 2022 die Bundesgesellschaft für Digitale Medien. Ihr Ziel: einen Ort schaffen, der Orientierung im digitalen Wandel bietet, um Innovation mitzugestalten und Digital Media in Deutschland zukunftsfähig aufzustellen. Zudem ist er Beirat der Initiative Next Gen Innovators, die Start-ups und Content Creator zusammenbringen möchte.
Vor seinem Wechsel zu Charles & Charlotte in diesem Jahr war Neubert für L’Oréal und Cosmo Beauty tätig.
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Hans Neubert im #30u30-Fragebogen
Die Arbeit in der Kommunikation reizt mich, weil … sie spannend und relevant ist mit dem Potenzial, alles zu verändern. Wenn man die richtigen Worte findet. Kommunikation ist für mich mehr als nur das Handwerk. Sie ist Einschluss, Kultur, Anker. Ich bin ein Handwerker mit Haltung, der Buzzwords lieber in den Ruhestand schickt, als sie weiter durch Meetings zu schleppen. In der Kommunikation steckt für mich Verantwortung und Relevanz – und das schönste Rauschen seit es Internet gibt.
So erkläre ich anderen Menschen meinen Job: Ich bringe Strategie, Message und Markenmut unter einen Hut. Oder etwas poetischer: Ich sorge dafür, dass Marken nicht nur gehört, sondern verstanden und im besten Fall: gefühlt werden.
Mein Vorbild in der Kommunikation ist … ein Mash-up aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die zeigen, wie facettenreich und kraftvoll Kommunikation sein kann. Ich bewundere Michelle Obama für ihre Fähigkeit, mit Würde, Klarheit und emotionaler Tiefe Menschen zu bewegen, immer aufrichtig, aber strategisch durchdacht. Scott Galloway inspiriert mich durch seine schonungslose Analyse, pointierte Sprache und den Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen: klug, meinungsstark und immer datenbasiert. Und dann natürlich: Britney Broski, ein Paradebeispiel dafür, dass Nahbarkeit, Humor und popkulturelle Selbstironie inzwischen genauso relevant für Kommunikation sind wie klassische Rhetorik.
Mein Ziel als Kommunikationsprofi ist, Kommunikation als das zu nutzen, was sie im besten Fall sein kann: ein Werkzeug, um unsere Gesellschaft mitzugestalten, den Zeitgeist kritisch zu spiegeln und kulturelle Entwicklungen mit Verantwortung und Haltung zu begleiten. Ich möchte zu einer Kommunikationskultur beitragen, die nicht auf Lautstärke, Eitelkeit oder Klickzahlen setzt, sondern auf Relevanz, Resonanz und echte Verbindung. Eine Kultur, in der Mut belohnt, Haltung sichtbar gemacht und Bullshit-Detektoren ganz selbstverständlich in jede Strategie eingebaut werden. Es geht mir darum, Kommunikation nicht als Dienstleistung für kurzfristige Aufmerksamkeit zu verstehen, sondern als Verantwortung – mit langfristiger Wirkung. Als Kraft, die Wandel ermöglicht, Debatten öffnet und Marken zu mehr befähigt als nur Umsatz. Ich wünsche mir, dass Kommunikation wieder mehr Ehrensache wird. Dass sie nicht nur erzählt, sondern wirklich versteht, zuhört, kontextualisiert und prägt. Und ja, ganz ehrlich? Ich glaube, dass es genau das braucht, gerade jetzt.
Mein Lieblings-KI-Tool ist … Chat GPT – obviously. Manchmal ist Chat GPT mein Gedanken-Bouncer. Aber so sehr ich das Tool auch nutze, so sehr ist es für mich auch ein kritischer Prüfstein. KI ist am Ende immer nur ein Spiegel dessen, was schon da ist. Und oft auch ein Spiegel unserer eigenen Mittelmäßigkeit, wenn wir uns zu sehr auf sie verlassen. Wirklich originelle Kommunikation braucht Empathie, Kontextverständnis und laterales Denken – Fähigkeiten, die zutiefst menschlich sind. Ich nutze KI also nicht, um zu ersetzen, sondern um zu hinterfragen. Nicht um Ideen zu finden, sondern um sicherzugehen, dass ich nicht dieselben wie alle anderen habe.
Alle Porträts des aktuellen #30u30-Jahrgangs lesen Sie im PR Report
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