In einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) fordern die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) und der Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) Maßnahmen zum Schutz der Demokratie vor digitaler Desinformation.
"Desinformation gehört zu den größten Risiken für unsere Demokratie", sagt DPRG-Präsidentin Sabine Clausecker. "Wir erleben eine gezielte Vergiftung des öffentlichen Diskurses – mit tiefgreifenden Folgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, politische Teilhabe und die wirtschaftliche Attraktivität unseres Standorts."
Eine zunehmende Gefährdung demokratischer Strukturen durch digitale Manipulation habe zuletzt auch der "Munich Security Report 2025" bestätigt. Gemeinsam mit BdKom-Präsidentin Regine Kreitz weist Clausecker auf eine Verantwortung des Staates hin, nicht nur auf technischer, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene gegen die Bedrohung vorzugehen.
Vor diesem Hintergrund stellen die beiden Verbände folgende Forderungen auf:
• Die konsequente Umsetzung einer nationalen Cyberstrategie, die sowohl technische Sicherheit als auch gesellschaftliche Resilienz fördert.
• Eine breit angelegte Medienbildungsoffensive, sowohl in Schulen als auch in der Erwachsenenbildung.
• Regulatorische Maßnahmen gegen digitale Manipulation, darunter eine verpflichtende Kennzeichnung KI-generierter Inhalte und Identitätsprüfungen auf digitalen Plattformen.
• Ein wissenschaftliches Monitoring, um die gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Delegitimierungskampagnen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Im Rahmen ihrer gemeinsamen Demokratiekampagne, mit der DPRG und BdKom im vergangenen Jahr begonnen haben, wollen sie laut einer Mitteilung in diesem Jahr weitere Impulse setzen, "um die Widerstandskraft gegenüber Desinformation und Spaltung zu stärken".
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