Wofür brauchen Sie im KI-Zeitalter noch Agenturen? BASF-Kommunikationschefin Nina Schwab-Hautzinger sagt, was sie erwartet. Teil 3 unserer Serie.
Agenturen sind Partner im operativen Tagesgeschäft, bieten strategische Impulse und den wertvollen Blick von außen. Das schätzen wir heute an unseren Agenturpartnern und das wünschen wir uns auch in Zukunft von ihnen. Jedoch ändert sich, in welchen Bereichen wir weiterhin Unterstützung an Bord holen.
Neu erwarten wir, dass auch Agenturen das Potenzial von KI kennen und ihr Angebot entsprechend weiterentwickeln – wie im Bereich der Video- und Bildgenerierung oder bei strategischen Ableitungen, zum Beispiel durch Zielgruppenanalysen. Es ist ideal, wenn Agenturen beraten, wie wir die Potenziale von KI optimal für uns nutzen können. Dafür hilft es, wenn sie unsere Prozesse verstehen und die passenden KI-Anwendungen einsetzen.
Bei Prozessen, die standardisiert und daher automatisierbar sind, haben wir die Möglichkeit, Agenturbeteiligung erheblich zu reduzieren. Dazu gehören unter anderem Übersetzungen oder Auswertungen wie im Rahmen des Media Monitorings. Auch bei traditioneller Content-Generierung kann KI viele Aufgaben übernehmen, sodass wir diese vermehrt inhouse umsetzen.
Allgemein sind wir bei der Erstellung von Inhalten, insbesondere von Texten aber auch von Videos, dank KI deutlich schneller und autarker geworden: KI leistet als Partner beim Brainstorming, als Assistent für einen ersten Aufschlag sowie als kritischer Korrekturleser eine gute Arbeit.
Agenturen, die ihre eigene Rolle weiterentwickeln, KI nutzen und diese Effizienzen auch transparent machen, werden weiterhin ihren Platz haben. Sie sollten daher hinterfragen, wo sie wirklich einen Mehrwert bringen. Die „KI-Revolution“ ist auch ein Kulturwandel, bei dem wir externe Unterstützung schätzen.
Wo sinnvoll, können Agenturen bei der Integration von KI-Anwendungen unterstützen: Wir erwarten, dass sie auf dem neuesten Stand sind und Marktscreenings durchführen, um neue Trends vorteilhaft nutzen zu können. Externe Impulse sind besonders wertvoll, wenn sie auch unsere bestehende Systemlandschaft berücksichtigen und keine Insellösungen schaffen.
Nina Schwab-Hautzinger ist Kommunikationschefin von BASF
Tipp: Im neuen PR Report beschäftigen wir uns intensiv mit KI. - Darin sagen auch andere Kommunikationschefs, was sie von Agenturen brauchen.
- Wir schauen intensiv auf Audi. Der Autohersteller gilt als Best-Practice-Beispiel für die Digitalisierung einer Kommunikations-Abteilung. Der Case zeigt, was mit KI alles möglich ist. Und dabei geht es nicht nur ums Texten.
- Telekom-Kommunikationschef Philipp Schindera erklärt, wie er seine Abteilung umbaut, wie die Zukunft der Content Factory aussieht und auf welche Tools er setzt.
- Und der Arbeitsrechtler Nils Bronhofer sagt, wie Kommunikationsprofis auf eine Kündigung reagieren sollten, was das größte Pfund bei Verhandlungen über Abfindungen ist und wie man seine Mobilnummer behält.
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