Wie verändert KI die Arbeit in der Kommunikation? Welche Kompetenzen braucht es unbedingt? Florian Amberg, Group Head of Public Relations der Allianz, antwortet in unserem Karriere-Fragebogen.
Viele sprechen von einer Revolution durch Künstliche Intelligenz. Müssen viele PR- und Kommunikationsprofis jetzt umschulen?Nicht umschulen, aber aufrüsten. KI kann viele Routinejobs abnehmen und den Rücken freihalten. Dafür muss ich lernen, wie ich die Technologie nutze. Und ich muss wissen, wie ich mit den gewonnenen Freiräumen den größten Mehrwert für die Organisation schaffe. Wenn beides zusammenkommt, wird KI zum Upgrade unseres Kommunikationsgeschäfts.
Welche Aufgaben in der PR- und Kommunikationsbranche werden sich durch den Einsatz von KI am stärksten verändern?
Monitoring, Datenanalyse, Bildbearbeitung, das klappt schneller und präziser. Und: Professionell anmutende Inhalte werden zur Massenware. Wirkung lässt sich nur mit Inhalten erzielen, die sich in der Content-Flut abheben. Die Qualitätsfrage stellt sich damit in einer völlig neuen Dimension.
Welche Kompetenzen brauchen PR- und Kommunikationsprofis im KI-Zeitalter unbedingt?KI gehört in den Werkzeugkasten von Kommunikatorinnen und Kommunikatoren. Analytische Kompetenz und kritisches Denken schützen vor Verzerrungen und voreiligen Schlüssen. Und der Blick auf das Ganze bleibt entscheidend für gute Kommunikation. Ein Prompt hat viel mit einem Briefing gemeinsam: Wer nicht weiß, was er erreichen will, dem kann auch keine Maschine helfen.
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Tipp: Florian Amberg wird zu Gast sein beim
PR Report Camp 2024. Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: am 13. November digital und am 14. November vor Ort in Berlin. Mit dabei als Partner des Camps sind viele renommierte Agenturen und Unternehmen, darunter auch die Allianz.
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Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist, ...
... zu glauben, sie müssten alles wissen. Kommunikation ist ein dynamisches Feld, in dem Neugierde und ständiges Lernen eine wichtige Rolle spielen. Die "Alleswisser" werden durch die "Dazu-Lerner" ersetzt.
Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie mit Blick auf Nachwuchs und Young Professionals den größten Aufholbedarf?
Beim Start in eine neue Rolle hilft es, rasch ein Gefühl für die großen Zusammenhänge zu entwickeln: das Geschäftsmodell des Arbeitgebers und die Herausforderungen der Branche zu verstehen. Geopolitische und volkswirtschaftliche Trends zu durchdringen und ihren Einfluss auf das Unternehmen. Je besser Young Professionals das gelingt, desto mehr können sie bewegen.
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter begeistert Sie, wenn ...
... sie oder er sich für unterschiedliche Themen in der Kommunikation begeistern kann, Fragen stellt, die weiterbringen und aus eigener Initiative mit anpackt bei all dem, was wir vorantreiben.
Die wichtigste Frage, die Sie in jedem Bewerbungsgespräch stellen, lautet:
Wann haben Sie zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht – und was war das?
Eine Bewerberin/ein Bewerber fragt Sie: „Warum werde ich bei Ihnen beruflich glücklich?“ – was antworten Sie?
Ich frage, was sie oder ihn glücklich macht. Die Antwort hilft mir zu beurteilen, ob wir beim beruflichen Glück weiterhelfen können. Die Chancen stehen in den meisten Fällen gut: In der Allianz-Kommunikation bieten wir viele Freiräume zu wachsen.
Eine schlechte Chefin oder einen schlechten Chef erkennt man an ...... am fehlenden Vertrauen ins Team. Wer Mikromanagement betreibt, nimmt sich oft zu wichtig, behindert die Entwicklung der Teammitglieder und steht besseren Ergebnissen im Weg.
Mit dem Wissen von heute: Nach welchen Kriterien würden Sie Ihren ersten Arbeitgeber auswählen?Ich würde auf eine steile Lernkurve und Raum für persönliches Wachstum achten. Dazu gehört ein kompetentes und hilfsbereites Team, relevante Themen und herausfordernde Aufgaben. Und die Chance, Verantwortung zu übernehmen. Echte Entwicklung findet statt, wenn das eigene Handeln wirklich etwas bewegt.
Wenn Sie heute 25 Jahre alt wären, würden Sie sich …
... wieder mit Begeisterung für die Kommunikation entscheiden. Die digitalen Möglichkeiten nutzen, ohne die Kraft der persönlichen Beziehungen zu vernachlässigen. Mehr Gelassenheit im Umgang mit der Mehrdeutigkeit entwickeln, die in Organisationen oft anzutreffen ist. Netzwerke aufbauen, experimentieren und vor allem: nie aufhören zu lernen.