Welche Aufgaben sich durch KI am stärksten verändern. Und welche nicht. Björn Korschinowski, Kommunikationschef der Deka Bank, antwortet in unserem Karriere-Fragebogen.
Viele sprechen von einer Revolution durch Künstliche Intelligenz. Müssen viele PR- und Kommunikationsprofis jetzt umschulen?
Durch die Chancen und Risiken der KI wird gute Kommunikation sogar noch wichtiger. Aber ja, alle müssen lernen, mit der KI zu arbeiten und umzugehen, die Art der Arbeit wird sich verändern.
Welche Aufgaben in der PR- und Kommunikationsbrache werden sich durch den Einsatz von KI am stärksten verändern?
Vor allem Basics wie: Organisation, Produktion, Marketing-nahe Kommunikation. Kommunikation bleibt aber Arbeit mit und für Menschen – die direkte menschliche Interaktion wird noch wichtiger werden. Sich blind verstehen, sich riechen können – Vertrauen entsteht durch alle Sinne.
Welche Kompetenzen brauchen PR- und Kommunikationsprofis im KI-Zeitalter unbedingt?
Mehr denn je Judgment, Urteilskraft. Und die Fähigkeit, mit Menschen umgehen zu können, sich in immer neue Situationen und unterschiedliche Positionen hineinversetzen und Stakeholder aller Richtungen einbinden zu können.
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Tipp: Björn Korschinowski wird zu Gast sein beim
PR Report Camp 2024. Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: am 13. November digital und am 14. November vor Ort in Berlin. Mit dabei als Partner des Camps sind viele renommierte Agenturen und Unternehmen, darunter auch die Deka Bank.
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Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist, ...
… Angst zu haben, Fehler zu machen. Aber auch: nicht zuzuhören. Denn die meisten Fehler wurden schon ziemlich oft gemacht. Erfahrung braucht auch Zeit.
Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie mit Blick auf Nachwuchs und Young Professionals den größten Aufholbedarf?
Erweiterung der Range und Resilienz. Bin ich nur der vermeintliche Klassensprecher der Gen Z oder beherrsche ich auch mehrere Oktaven auf der Klaviatur, kann mich in alle Zielgruppen hineinversetzen. Dazu braucht man Erfahrung. Um die zu sammeln, muss man auch Fehler machen dürfen. Dazu gehört aber auch zwingend, Kritik und Korrektur auszuhalten und anzunehmen. Diese Resilienz braucht es, zumindest für diejenigen, die weit nach oben kommen wollen.
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter begeistert Sie, wenn ...
... sie oder er Leidenschaft zeigt. Nur wer etwas tut, was er oder sie noch nie getan hat, wird erreichen, was er oder sie noch nie hatte.
Die wichtigste Frage, die Sie in jedem Bewerbungsgespräch stellen, lautet: Hinter jeder meiner Fragen steht unausgesprochen: Was macht Dich einzigartig?
Eine Bewerberin/ein Bewerber fragt Sie: „Warum werde ich bei Ihnen beruflich glücklich?“ – was antworten Sie?
Weil Sie in ein cooles und total nettes Team kommen. Bei uns gibt es keine Stühle-Säger, sondern Vollprofis, die mit Spaß und Leidenschaft arbeiten. Weil Sie vom ersten Tag an Verantwortung und eine steile Lernkurve bekommen. Und weil die Kommunikation bei uns im Konzern einen enormen Stellenwert hat – unsere Arbeit wird wertgeschätzt.
Eine schlechte Chefin oder einen schlechten Chef erkennt man daran, dass ... ... es ihm oder ihr immer mehr um sich geht. Kleiner Recherchetipp bei der Berufswahl: Da ist Linkedin bisweilen ganz aufschlussreich.
Mit dem Wissen von heute: Nach welchen Kriterien würden Sie Ihren ersten Arbeitgeber auswählen?
Ich würde es nicht anders machen. Erstens ein Umfeld suchen, dass schnell Verantwortung überträgt und eine hohe Lernkurve ermöglicht. Schwimmen lernt man nicht am Beckenrand. Und noch wichtiger sind die Menschen, mit denen man zusammenarbeiten wird. Sag zu, wenn das Bauchgefühl stimmt. Geh, wenn Du das Gefühl hast, Dich verbiegen zu müssen.
Wenn Sie heute 25 Jahre alt wären, würden Sie … … öfter und länger mit meinen U-30-Kollegys feiern gehen.