Please wait...
News / „Bist du schnell oder genau?“
Stefanie Rupp-Menedetter (Foto: Benjamin Kis)
14.09.2024   Karriere
„Bist du schnell oder genau?“
Warum Stefanie Rupp-Menedetter, Kommunikationschefin von ProSiebenSat.1, obige Frage in jedem Bewerbungsgespräch stellt.
Viele sprechen von einer Revolution durch Künstliche Intelligenz. Müssen viele PR- und Kommunikationsprofis jetzt umschulen? 
Eine proaktive Weiterbildung wird entscheidend sein, um in der sich wandelnden Branche wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch wenn ich überzeugt bin, dass KI uns nicht ersetzt, geht es vielmehr darum, zu wissen, wie man sie effizient für sich nutzt und modern kommuniziert. 
  
Welche Aufgaben in der PR- und Kommunikationsbrache werden sich durch den Einsatz von KI am stärksten verändern? 
Redundante Aufgaben werden künftig stark automatisiert, wie z. B. Recherchen, Texten, Bildbearbeitung, Übersetzungen, Koordination, Planung und vieles mehr. KI wird alles beschleunigen. Daraus ergibt sich viel freie Kapazität, die für andere Aufgaben verwendet werden kann. 
 
Welche Kompetenzen brauchen PR- und Kommunikationsprofis im KI-Zeitalter unbedingt? 
Anpassungsfähigkeit! Es geht darum, mit der Zeit zu gehen und Kompetenzen zu entwickeln, KI in die eigene Arbeit einzubeziehen und sie für sich zu nutzen. Dazu gehört einerseits passgenaues Prompten und andererseits das Bewusstsein, wofür man KI nutzen könnte.  
_______________________________________________________________________________
 
Tipp: Stefanie Rupp-Menedetter wird zu Gast sein beim PR Report Camp 2024. Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: am 13. November digital und am 14. November vor Ort in Berlin. Mit dabei als Partner des Camps sind viele renommierte Agenturen und Unternehmen, darunter auch ProSiebenSat.1.
Kostenlos für Studierende, Volos und Trainees! Jetzt anmelden!
_______________________________________________________________________________
  
Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist, ... 
... sich zu überschätzen: Kommunikation hat viel mit Erfahrung, Handwerkszeug und Bauchgefühl zu tun. Daher ist es für Young Professionals wichtig, sich immer aktiv einzubringen und mitzudiskutieren. Gleichzeitig profitieren sie stark davon, das Expertenwissen erfahrener Mitarbeiter zu nutzen, um ihre eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Kommunikation sieht oft einfacher aus als sie ist.
 
Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie mit Blick auf Nachwuchs und Young Professionals den größten Aufholbedarf? 
Man hat seine Karriere selbst in der Hand! Daher sollten Young Professionals ihren Job auch selbst gestalten: “If you want to achieve greatness, stop asking for permission” ist da das Motto! Wartet nicht auf Angebote oder dass die Führungskraft alles selbst vorgibt und erkennt, sondern seid proaktiv. Wenn man etwas möchte, sollte man sich dafür aktiv einsetzen und schauen, wie man sein Ziel erreichen kann.  
 
Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter begeistert Sie, wenn ... 
... sie neugierig und damit vielseitig interessiert sind. Fragen stellen, sich schnell einarbeiten und aus eigenem Antrieb neue Themen kennenlernen – und im besten Fall darauf basierend Impulse für die Kommunikationsarbeit setzen. Nur darauf zu warten, die nächste Anweisung zu bekommen, hat für mich nichts mit einem modernen Verständnis eines Arbeitsverhältnisses zu tun. 
 
Die wichtigste Frage, die Sie in jedem Bewerbungsgespräch stellen, lautet: 
„Bist du schnell oder genau?“ Dabei geht es mir nicht darum, was die Person ist, sondern wie ehrlich die Kandidat:in damit umgeht, wie gut er/sie sich selbst kennt und einschätzt und wie sie genau darauf antwortet. Ich weiß für mich, ich bin sehr schnell, und hab immer Menschen um mich, die sehr genau sind.  
  
Eine Bewerberin/ein Bewerber fragt Sie: „Warum werde ich bei Ihnen beruflich glücklich?“ – was antworten Sie? 
Ein Job sollte meiner Meinung nach Spaß machen und interessant sein – und genau die Kombination können wir bieten: Bei ProSiebenSat.1 wartet ein vielfältiger Aufgabenbereich und viel Freiraum eigene Schwerpunkte zu setzen. Die Möglichkeit, Verantwortung für eigene Projekte zu übernehmen, ist schnell gegeben. Zudem gebe ich neuen Mitarbeitenden grundsätzlich immer einen Vertrauensvorschuss und ändere dies nur, wenn ein Anlass geboten wird.  
 
Eine schlechte Chefin oder einen schlechten Chef erkennt man an ... 
Kritikunfähigkeit! Ich würde mir auf die Fahne schreiben, dass ich wirklich immer offen bin für Feedback. Vor allem, wenn es um Punkte geht, die ich persönlich verändern kann und die den Mitarbeitenden in ihrer Arbeit helfen, nehme ich mich dem immer gerne an. 
  
Mit dem Wissen von heute: Nach welchen Kriterien würden Sie Ihren ersten Arbeitgeber auswählen? 
Ich würde darauf achten, dass das Unternehmen, für das ich mich bewerbe, auch ein spannendes und komplexes Geschäftsmodell hat. Wieso: Weil die Kommunikation dann komplexer und erklärungsbedürftiger ist, und das macht mir viel Spaß! Genauso wichtig ist aber auch, dass Kommunikation einen hohen Stellenwert hat.  
 
Wenn Sie heute 25 Jahre alt wären, würden Sie … 
...sicher auch wieder überlegen, von Österreich nach Deutschland zu gehen: größerer Kapitalmarkt, größere Arbeitgeber!

Magazin & Werkstatt