"Geheimplan gegen Deutschland" – mit diesem Bericht hat Correctiv für landesweite Großdemos gesorgt. Doch das Medienhaus muss seinen Artikel auch medial und juristisch verteidigen. Und setzt auf PR-Beratung durch Marco Vollmar von MSL (Foto).
Correctiv-Geschäftsführer David Schraven hatte im Interview in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (3. März) erklärt: "Ich habe damit gerechnet, dass die Recherche gerichtlich infrage gestellt wird, das ist normal und richtig. (...) Womit ich nicht gerechnet habe, ist dieser breit angelegte Angriff und all die ,Litigation PR‘, wie man das heute nennt. (...) Wir mussten uns die Frage stellen, wie wir damit umgehen. Und da wir das nicht können, mussten wir uns professionelle Berater holen."
Auf Anfrage des PR Reports schrieb Jeannette Gusko, die mit Schraven die Correctiv-Geschäftsführung bildet, dass es sich dabei um MSL handelt. Bei der Agentur wird Correctiv von deren Deutschland-Chef Wigan Salazar und vor allem von deren Partner Marco Vollmar betreut.
Gusko teilte mit: "Es sagt viel über den derzeitigen Stand der Medienlandschaft aus, dass rechtliche Nebenschauplätze und Litigation PR so zentral bei großen Recherchen werden. Wir würden uns wünschen, dass wir uns nicht rechtlichen und kommunikativen Beistand holen müssen, um für die Wahrheit zu kämpfen."
Ende Februar gab es zwei Entscheidungen des Landgerichts Hamburg. Ein Unternehmer, der gegen seine namentliche Nennung in dem Correctiv-Artikel vorgegangen war,
scheiterte damit. Den Unterlassungsantrag des Staatsrechtlers Ulrich Vosgerau wies das Gericht in
zwei von drei Punkten ab. Gegen diese Entscheidungen sind indes Beschwerden angekündigt.
Correctiv wurde in beiden Fällen von der Kanzlei JBB Rechtsanwält:innen unterstützt. Die jeweilige Gegenseite vertrat Carsten Brennecke, Partner der Kanzlei Höcker. Der Anwalt
kämpft nicht nur juristisch, sondern auch kommunikativ für seine Mandanten.
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