Dass das Ansehen von Piloten insgesamt in den vergangenen zehn Jahren gelitten hat, hat kürzlich bereits die
Reader´s Digest-Studie "Trusted Brands 2015" gezeigt. Die jüngsten Streikniederlegungen verstärken diesen Trend noch. Und sie wirken sich auch auf den Arbeitgeber Lufthansa aus.
Das Image der Airline ist einer Umfrage der Agentur Ketchum Pleon zufolge ebenfalls im Sinkflug. 58 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass ihr Bild der Fluggesellschaft beschädigt ist. Jeder Dritte hält es gar für nachhaltig beschädigt. "Nur 19 Prozent sehen die Lufthansa selbst als Verursacher der wiederholten Arbeitsniederlegungen", sagt Ketchum Pleon-CEO Dirk Popp, "dennoch leidet das Ansehen, und es ist wahrscheinlich, dass Kunden auch künftig mit den Füßen abstimmen und abwandern." Das sei eine Gefahr für die Lufthansa.
Verständnis für die Piloten bringt laut der vom Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführten Online-Befragung gerade einmal ein Drittel der Bevölkerung auf. Die Hälfte der Bürger ist davon überzeugt, dass Streiks zwar ein wichtiges Recht sind, 55 Prozent halten den aktuellen Ausstand bei der Lufthansa aber nicht mehr für verhältnismäßig.
Fast ein Viertel kann die Hintergründe des Streiks gar nicht mehr nachvollziehen.
Der letzte viertägige Streik war
Medienberichten zufolge am vergangenen Sonntag beendet. Der seit Monaten schwelende Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und Vereinigung Cockpit dauert jedoch an. Es geht vor allem um die Regelungen zur betrieblichen Rente ab 55 Jahren. Weitere Streiks sind laut Gewerkschaft nicht ausgeschlossen.