Wegen Verstoßes gegen das Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodex hat der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) nach eigenen Angaben eine Mahnung gegen den Microblogging-Dienst X (Twitter) und den Mainzer Impfstoffhersteller Biontech ausgesprochen.
Biontech habe versucht, sich einer öffentlichen Debatte im Rahmen des "People’s Vaccine Day" 2020 zu entziehen, heißt es in einer Mitteilung des DRPR. Demnach haben die Mainzer den Kurznachrichtendienst Twitter, der gerade zu X umbenannt wird, nach Auffassung der Ethikwächter dazu veranlassen wollen, den eigenen Account in Erwartung einer "Online-Kampagne gegen Impfstoffhersteller" für zwei Tage durch Twitter "verstecken" zu lassen, um so kritische "Kommentare etc. unmöglich zu machen". Dazu habe Biontech im Austausch mit Verantwortlichen bei Twitter gestanden.
Letztlich kommt der DRPR "nach intensiver Recherche" zu dem Schluss, dass sich Biontech damals einer öffentlichen Diskussion anlässlich des "People’s Vaccine Day" entziehen wollte. Auch wenn eine konkrete Umsetzung nicht nachweisbar sei, deuteten die vorliegenden Absprachen und Diskussionen auf einen Verstoß gegen das Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodex hin, der zu ahnden sei.
"Dies gilt sowohl für das seitens Twitter diskutierte ,Downgrading' von Twitter-Accounts und Hashtags, die im inhaltlichen Kontext des ,People’s Vaccine Day' standen als auch für den Versuch seitens der BioNTech SE, sich durch das Verstecken des eigenen Twitter-Accounts einer öffentlichen Diskussion anlässlich des ,People’s Vaccine Day' zu entziehen oder diese zu erschweren." Mit seiner Mahnung ruft das Selbstkontrollorgan der PR-Branche dazu auf, Verhalten dieser Art in der Zukunft zu unterlassen.
Zur ausführlichen Begründung des Ratsspruchs geht es
hier.
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