Karriere-Websites deutscher Konzerne mangelt es an Kennzahlen und Servicefunktionen. Das ist eines der Ergebnisse, zu dem die Kölner Beratungsfirma Netfederation im Rahmen ihrer "HR Benchmark 2023"-Analyse gekommen ist.
Mit dem "HR Benchmark" will Netfederation nach eigenen Angaben alljährlich den aktuellen Stand digitaler Arbeitgeberkommunikation und deren Veränderungen in deutschen Großunternehmen aufzeigen. Für die diesjährige Auswertung hat die Firma im ersten Quartal dieses Jahres die Human-Resources-Websites von 50 ausgewählten großen Unternehmen mit Konzernstruktur analysiert und anhand von 107 fachlich relevanten Kriterien untersucht. Zusätzlich wurden die Social-Media-Kanäle und Business-Netzwerke hinsichtlich des Content und deren Einbindung auf den Karriereseiten geprüft. Die Kriterien sind den drei Kategorien "Einblick ins Unternehmen", "Bewerbung" und "Dialogfähigkeit" zugeordnet.
In der von Netfederation ermittelten Rangliste der Karriereseiten hat sich auf den ersten drei Plätzen im Vergleich zu 2022 nichts getan – obwohl die drei führenden Unternehmen weniger Punkte erzielten. Die Deutsche Telekom verteidigt ihren ersten Platz im Benchmark mit 829 Punkten (Vorjahr: 835). Auf den Rängen zwei und drei landen das Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen Fresenius (753 Punkte/(2022: 769) und das Handelsunternehmen Otto (748/753). Thyssen-Krupp springt von Platz acht auf Platz vier. ProSiebenSat.1 verpasst trotz eines Aufstiegs von Platz 20 ganz knapp den Einzug in die Top Ten.
Insgesamt zeigt der jüngste HR Benchmark laut NetFed, dass die HR-Abteilungen wieder persönlicher werden und vermehrt den direkten Austausch suchen. Sie sprechen demnach zunehmend junge Zielgruppen an, auch mit spezifischen multimedialen Inhalten. Deutliches Optimierungspotenzial gebe es bei Kennzahlen und Servicefunktionen. Ein Beispiel nennt NetFed-Geschäftsführer Christian Berens: "Fast 80 Prozent der Unternehmen sprechen auf ihren HR-Webseiten über die Bedeutung von Inklusion. Aber nur zehn Prozent stellen auch Kennzahlen dazu bereit." Und Service-Features auf der Webseite könnten dabei helfen, neue Mitarbeitende für ein Unternehmen zu begeistern. Die Analyse ergab jedoch, dass relativ wenige Unternehmen Tools wie One-Click-Bewerbungen oder Bewerberchats anbieten.
Die Ergebnisse des "HR Benchmark 2023" sind auf
hr-benchmark.de zu finden.
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