Wenn Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt, dann am häufigsten zwecks Produktion von Texten. Das zeigt der PR-Trendmonitor von News Aktuell und der PER Agency.
An der Online-Befragung der dpa-Tochter und der
PER Agency, zu der sich Faktenkontor, Deep Digital und Havana Orange zusammengeschlossen haben, hatten im Februar dieses Jahres 297 Kommunikationsfachleute aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz teilgenommen. 41 Prozent von ihnen arbeiten noch nicht mit KI. Allerdings gibt es signifikante Unterschiede zwischen PR-Agenturen und Pressestellen: Während jeder zweite Befragte aus Unternehmen bisher keinen Gebrauch von KI gemacht hat, ist es bei den Agenturen nur jeder Dritte.
Die 59 Prozent, die auf KI in der Kommunikation setzen, nutzen sie vor allem für das Erstellen von Texten: Jeder dritte Befragte dieser Gruppe lässt sich beim Schreiben von einer KI unterstützen. Jeder fünfte PR-Profi verwendet KI zudem, um neue Trends zu eruieren und relevante Themen zu recherchieren (22%). Fast ebenso häufig kommt KI bei der Medienbeobachtung zum Einsatz (20%).
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So gut wie gar nicht zum Einsatz kommt KI auf den Gebieten Reputationsmanagement, Influencer-Marketing, Videoproduktion und Krisenprävention beziehungsweise -management.
Auch wenn 41 Prozent der Befragten bisher von der Nutzung Künstlicher Intelligenz absehen, schätzt die Mehrheit sie für die professionelle Kommunikation positiv ein. 66 Prozent der Befragten bewerten KI diesbezüglich überwiegend respektive eher als Chance. Lediglich 13 Prozent sehen sie als Risiko.
Den größten Nutzen von KI sehen die Befragten darin, dass sie mehr Zeit für anspruchsvolle Tätigkeiten wie zum Beispiel Strategie, Konzeption und Kreation gewinnen (63%). Zudem erwartet eine deutliche Mehrheit, dass KI Arbeitsprozesse beschleunigt und damit Ressourcen einspart (60%). Knapp die Hälfte glaubt, dass KI qualitativ bessere Medienanalysen hervorbringt (48%).
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Die größte Gefahr beim Einsatz von KI ist nach Meinung der Umfrageteilnehmer eine blinde "KI-Gläubigkeit": 67 Prozent befürchten, dass kritisches Hinterfragen verlernt wird. An zweiter Stelle der Risiken steht die Frage nach der Urheberschaft: 60 Prozent bemängeln, dass das Urheberrecht bei KI-generierten Texten nicht klar geregelt ist. Gut jeder zweite Befragte kritisiert zudem eine Abhängigkeit von der Qualität der KI (56%).
Vorteile beim Einsatz von KI in der Kommunikationsarbeit (Mehrfachnennungen möglich):
- mehr Zeit für anspruchsvolle Tätigkeiten: 63%
- Ressourcenersparnis: 60%
- bessere Medienanalysen: 48%
- effizientere Zielgruppenansprache: 33%
- KI liefert Expertenwissen, das ich mir in der Schnelligkeit nie aneignen könnte: 32%
- personalisiertere Kommunikation: 29%
- besseres Risikomanagement und Krisenmanagement: 23%
- höhere Wettbewerbsfähigkeit: 23%
- besseres Reputationsmanagement: 16%
- weniger Fehlerquellen: 9%
- keine Vorteile: 2%
Nachteile beim Einsatz von KI in der Kommunikationsarbeit (Mehrfachnennungen möglich):
- kritisches Hinterfragen wird durch "KI-Gläubigkeit'"verlernt: 67%
- Unklarheit über Urheberfragen bei KI-generierten Texten: 60%
- Abhängigkeit von der Qualität der KI: 56%
- ethische Herausforderungen: 56%
- Verzerrung von Informationen: 55%
- Anwendungsfehler bei KI-Nutzung: 54%
- Datenschutz-Verletzungen: 43%
- mangelnde Beherrschbarkeit von KI-Tools: 42%
- Verunsicherung der Mitarbeiter: 38%
- Kompetenzverlust durch Auslagerung in die Hände der KI: 37%
- Abbau von Arbeitsplätzen: 28%
- keine Nachteile: 0%
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