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04.03.2015   News
DRPR rügt ADAC, Deutsche Börse und Agentur Steinkühler
 
Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) rügt den ADAC, die Deutsche Börse und die Agentur Steinkühler wegen Fehlverhaltens. Zudem mahnt der DRPR ThyssenKrupp wegen Pressereisen ab. Ältere Fälle stellte der PR-Rat ein.

"Gelber Engel": Täuschung und Manipulation

Den ADAC rügt der DRPR für die bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. Der Club hatte laut einer externen Prüfung sowohl die Gesamtzahl der abgegeben Stimmen als auch die Rangfolge der Platzierungen des ADAC-Publikumspreises "Gelber Engel" manipuliert. Die Entscheidung im Detail. 

Deutsche Börse: Richtlinien zur Ad-Hoc-Publizität verletzt

Eine Ad-hoc-Mitteilung der Deutschen Börse vom 5. Februar 2013 eine Ad-hoc Mitteilung verschleiert die eigentliche Insiderinformation: der Vorstand strebe eine niedrigere Dividendenzahlung an als der Markt erwartet. Laut DRPR hätte die Börse die Vergleichszahlen der Vorperiode angegeben müssen, damit die Zahlenangaben vergleichbar werden. So verstieß sie gegen den Deutschen Kommunikationskodex, Artikel 10. Die Entscheidung im Detail.

"Peerblog": fehlende Transparenz

Die Agentur Steinkühler kassierte eine Rüge für ihren Blog "Peerblog". Dort verfasste Beiträge ließen sich keinen Absendern zuordnen - ein Verstoß gegen den Code de Lisbonne (Art. 4, 14) und den Deutschen Kommunikationskodex (Transparenz). Die Entscheidung im Detail. 

ThyssenKrupp: unangemessene Pressereisen

ThyssenKrupp lud von 2010 bis 2012 Reporter der "Süddeutschen Zeitung", des "Tagesspiegel", der "NRZ" und der "Rheinischen Post" und der "FAZ" zu ungewöhnlich spendablen Pressereisen ein. "Luxusreisen", hieß es damals in der Presse.

Die DRPR-Richtlinie "PR und Journalismus" legt fest: "Insbesondere Pressereisen müssen in einem nachvollziehbaren Verhältnis zum Informationsanlass stehen." Da ThyssenKrupp nun eine eigene schriftliche Richtlinie zu Pressereisen entwickelt hat, sah der Rat von einer Rüge ab und sprach nur eine Mahnung aus. Die Entscheidung im Detail. 

Einstellung fortlaufender Verfahren

Die Fälle "Blog: Wir in NRW", "PlanetWissen", sowie "Essing/Christ" stellte der Rat jeweils aufgrund von Unzuständigkeit oder mangelnder Beweise und mangelnder Anhaltspunkte ein. Er beschloss auch, sich mit dem Fall Forum Politik/Deutsche Bank nicht weiter zu befassen. Die Beschwerde "PlanetWissen" stellte er ein, "wegen Unzuständigkeit". "Im Fall Essing/Christ konnte Herrn Essing trotz langer Recherchen kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden", heißt es vom Rat.

Die sieben Fallentscheidungen hatte der Rat nach einem Jahr Arbeitspause auf seiner Sitzung im November 2014 getroffen. Wegen noch notwendiger Recherche wurden die Ergebnisse erst jetzt bekannt gegeben.

Der Vorsitzende Günter Bentele und sein Stellvertreter Mathias Rosenthal wurden wiedergewählt. Axel Wallrabenstein ist neuer Ausschussvorsitzender des DRPR.

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