Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres Alters ist fast ebenso verbreitet wie Benachteiligung wegen ihres Geschlechts. Das ergab der "Annual Index 2022" des Netzwerks Global Women in PR (GWPR).
Die Erhebung fand laut GWPR auf Baisis einer von der Marktforschungsagentur Opinium entworfenen Online-Umfrage statt. Zwischen August und September vergangenen Jahres beteiligten sich 437 PR-Frauen aus 35 Ländern (101 aus Deutschland), von denen zwei Drittel auf Direktorenebene arbeiten.
53 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen gaben an, am Arbeitsplatz diskriminiert worden zu sein. Davon behaupteten 27 Prozent, dass dies aufgrund ihres Geschlechts geschehen sei, 23 Prozent führten es auf ihr Alter zurück. Diskriminierung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit, der Rasse, einer Behinderung, der Religion oder der sexuellen Ausrichtung wurde dagegen von fünf Prozent oder weniger der Befragten erlebt.
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Weitere Ergebnisse:- 62 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen gaben an, dass ihre Unternehmen über Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Integration verfügen, bei den Inhosue-Mitarbeiterinnen waren es sogar 74 Prozent.
- Die Gleichstellung der Geschlechter war das am häufigsten genannte Ziel (62%). 37 Prozent der Unternehmen setzen Ziele in Bezug auf das Alter in ihren Richtlinien fest - viel weniger als in Bezug auf Behinderung (54%) und sexuelle Orientierung (51%).
- Im Jahr 2022 arbeiteten 92 Prozent der PR-Frauen flexibel. Die Fernarbeit (81%) hat seit 2020 um 35 Prozent stark zugenommen. In den kommenden zwölf Monaten werden PR-Frauen nach eigenen Angaben 2,8 Tage pro Woche remote arbeiten.
Die Ergebnisse für Deutschland: - Die Hälfte (49%) der befragten deutschen PR-Frauen hat Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt, vor allem wegen ihres Geschlechts (33%) und nach der Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub (19%), beides mehr als im weltweiten Durchschnitt (27% bzw. 13%).
- Zwei Drittel (65%) der befragten deutschen PR-Frauen geben an, dass ihr Unternehmen D&I-Ziele hat, was leicht über dem weltweiten Durchschnitt (62%) liegt. Mehr als ein Sechstel (16%) hat keine, und ein Fünftel (19%) ist sich unsicher.
- Flexible Arbeitsformen haben seit der Pandemie zugenommen und werden sich wohl auch in Zukunft durchsetzen. Nur 83% der befragten deutschen PR-Frauen gaben an, dass sie vor der Covid-19-Pandemie flexibel arbeiteten, doch 92% arbeiten derzeit flexibel und noch mehr (94%) erwarten, dass sie in Zukunft flexibel arbeiten werden.
- Mehr als vier Fünftel (86%) der deutschen PR-Frauen würden sich eher für einen Arbeitsplatz entscheiden, der flexible Arbeitsbedingungen bietet, als für einen, der dies nicht tut. Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt sind deutsche PR-Frauen deutlich häufiger der Meinung, dass flexibles Arbeiten Frauen hilft, in Führungspositionen aufzusteigen (45% gegenüber 33%).
- Darüber hinaus wird in Deutschland flexible Arbeit, die eine gerechtere Verteilung der Kinderbetreuung ermöglicht, etwas mehr geschätzt als im weltweiten Durchschnitt (63% gegenüber 57%).
- In Deutschland wird die Bereitstellung flexibler Arbeitsmöglichkeiten als wichtigstes Mittel zur Bindung älterer Mitarbeiterinnen angesehen (80%), mehr als im weltweiten Durchschnitt (71%). Es folgen Einstellungsrichtlinien in Bezug auf das Alter (72%) und mehr Verständnis für die Anforderungen der Pflege und bessere Unterstützung (56%)
Der "Jahresindex 2022" ist auf
globalwpr.com zu finden.
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