Zehnte Runde unserer Nachwuchsinitiative #30u30. In diesem Jahr mit dabei: Flavia Voß von der Rewe Group.
Flavia Voß kam über Umwege in die Kommunikation – und die erhöhen bekanntlich die Ortskenntnis. Den Spruch brachte ihr gegenüber eine Professorin während der Probewoche für ein Medizinstudium. Da ihr N. C. nicht reichte, entschied sich Voß für eine Ausbildung in der Krankenpflege. Gleichzeitig ließ sie die Leidenschaft für Politik nicht los, sie studierte das Fach in Bremen und Köln. In der Uni-Zeit arbeitete sie unter anderem im Bundesgesundheitsministerium, im Europäischen Parlament sowie am Institut der deutschen Wirtschaft.
Danach machte sie ein Traineeship bei Bayer, startete aber noch vor dessen Ende als Junior-Public-Affairs-Managerin bei Rewe. Selbst Quereinsteigerin, gründete die 28-Jährige während der Pandemie in Köln das Netzwerkformat Kommunity, das sich vor allem an Talente ohne PR-Studium richtet.
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Flavia Voß im #30u30-Fragebogen
Stolz bin ich auf ... die Gründung von KOMMunity mit Valeska Martin. Dass aus dem dumpfen "Es-passiert-nichts-mehr-Pandemie-Gefühl" so ein erfolgreiches Format wird, war nicht abzusehen. Ich bin stolz darauf, meine Masterarbeit während meines Volontariats geschrieben zu haben – auch wenn ich das nicht weiterempfehle. Außerdem bin ich stolz auf alle Umwege und Stolpersteine, die mir bis jetzt begegnet sind und die ich irgendwie alle gemeistert habe. Sie haben mich dahin gebracht, wo ich heute bin.
Im Jahr 2033 werde ich ...: Egal, wie viel ich hier nennen möchte, am Ende läuft alles auf eine Sache hinaus: (weiterhin) glücklich sein.
Der wichtigste Trend in der Kommunikationsbranche ist ... Integrität und Mut zur Meinung. In politisch so dramatischen Zeiten müssen sich Unternehmen klar positionieren – intern und extern. Und das ist der Job der Kommunikation.
Völlig überbewertet ist ... ein reines Kommunikationsstudium. Ich hoffe, das nimmt mir niemand übel, aber ich finde, dass der Quereinstieg in unsere Branche viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Je mehr Perspektiven desto besser. Das "Handwerk Kommunikation" lernt man wunderbar im Job, zum Beispiel in einem Volontariat.
Ein Top-Arbeitgeber muss ... mir glaubhaft das Big Picture und die Vision vermitteln, für die ich jeden Tag arbeite.
Meine Mentorinnen/Förderer ist ... Jan Schlegelmilch, mein ehemaliger Chef bei Bayer. Er ist ein absolutes Vorbild, was Kommunikations-Skills, Führungskompetenz und Integrität angeht. Außerdem möchte ich Nico Kunkel an dieser Stelle nennen, der mir schon viele hilfreiche Ratschläge gegeben hat und die Gründung von KOMMunity unterstützt hat. Sehr einflussreich sind aber auch meine Kolleg:innen, und nun auch Freund:innen, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stehen und von denen ich sehr viel lerne. Allen voran sei hier natürlich Valeska Martin zu nennen. Sie hat es selbst letztes Jahr treffend gesagt, wir wären gleichzeitig Mentorinnen und Mentee füreinander. Ganz wichtig für mich, gerade in der Funktion der Förderer, ist aber auch meine Familie. Zu wissen, dass ich dort immer aufgefangen werde, gibt mir Mut und Vertrauen, gerade auch für das Berufsleben.
Ein guter Rat war: "Umwege erhöhen die Ortskenntnisse" von einer Professorin in einer Probewoche für ein Medizinstudium in Münster (offensichtlich ein Umweg meinerseits) und "Es ist, wie es ist, und es kommt, wie es kommt" von der Romanfigur Allan Karlsson.
Vorbilder in der Kommunikation sind … Annalena Baerbock und Robert Habeck. Sie zeigen, wie wichtig gute Kommunikation ist, um politische Handlungen zu erklären und nachvollziehbar zu machen.
New Work bedeutet für mich, viel flexibler arbeiten zu können, also orts- und zeitunabhängig. Dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden mehr Vertrauen entgegenbringen, was sich – nach meinem Empfinden - sehr positiv auf die Arbeitsergebnisse auswirkt.
Meine Generation an Kommunikator:innen unterscheidet sich von bisherigen Generationen, weil ... Kommunikationsarbeit heute viel mehr mit unserer Person verknüpft wird. Um erfolgreich zu sein, kommt man um die eigene Personenmarke gar nicht mehr herum.
Alle Porträts des aktuellen #30u30-Jahrgangs lesen Sie im PR Report
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