Zehnte Runde unserer Nachwuchsinitiative #30u30. In diesem Jahr mit dabei: Sophie Samrock von der Agentur Rheinland Relations.
Nicht einmal drei Jahre nach ihrem Einstieg als PR-Redakteurin bei Rheinland Relations bekam Sophie Samrock von Gründer Christian Windeck den wohl größten Vertrauensbeweis, den ein Unternehmer machen kann: Er übertrug der heute 28-Jährigen Einzelprokura für seine 16-köpfige Agentur.
In der Zwischenzeit hatte sich die studierte Journalistin als Leiterin der Redaktion und der Beratung hervorgetan – "mit analytischer, planerischer, konzeptioneller und menschlicher Stärke", wie es in ihrer Nominierung heißt. Zusammen mit Windeck und COO Sara Hoyer führt sie nun die Bonner Agentur – und hält den Laden zusammen, wenn Chef Windeck mal nicht da ist. Zu den Kunden gehören Verbände und Mittelständler. Ihr Traineeship absolvierte Samrock bei Haebmau in München, wo sie im Anschluss ein Jahr als PR Assistant arbeitete.
_______________________________________________________________________________
Tipp: Jetzt anmelden zum PR Report Camp 2022! Auch in diesem Jahr gibt es die wichtigste Groß-Veranstaltung für den Nachwuchs und für Young Professionals: vom 2. bis 4. November – digital und vor Ort in Berlin. Mit dabei sind viele renommierte Top-Profis aus Agenturen und Unternehmen. Kostenlos für Studierende, Volos und Trainees!
_______________________________________________________________________________
Sophie Samrock im #30u30-Fragebogen
Stolz bin ich darauf, stets meinen eigenen Weg gegangen zu sein. Auch wenn mir häufig sehr wertvolle externe Ratschläge gegeben wurden: Meine eigene Intuition hat mich selten getrügt. Ich wusste schon in der Grundschule, dass ich einmal einen Beruf mit dem Schwerpunkt Kommunikation ausüben möchte (damals war mein Wunsch noch, Zeitungsreporterin oder Fernsehmoderatorin zu werden). Aus meinem Umfeld hieß es zu der Zeit, ich werde sicher einmal Lehrerin – nach einem Jahr als Au-pair wusste ich, dass ich sicher keine Lehrerin werde, sondern meiner Passion, dem Kommunizieren über Wort und Bild, folge und diese zu meinem Beruf machen werde. Wenn es um meinen beruflichen Weg geht, gibt es für mich keinen Konjunktiv – ich weiß genau, wo ich hin will und habe meine Ziele stets fest im Blick.
Im Jahr 2033 werde ich ... sicherlich immer noch in der Kommunikationsbranche arbeiten – präferiert bei Rheinland Relations, mit einem super Team (am liebsten dem aktuellen mit etwas mehr Man-/Women-Power), das für das Thema Verbandskommunikation und die Positionierung von mittelständischen Unternehmen brennt.
Der wichtigste Trend in der Kommunikationsbranche: So abgedroschen "Content is king" inzwischen klingt, darin liegt für mich die Zukunft der Kommunikationsbranche. Je weiter Facebook und Co. die Möglichkeiten im Performance Marketing einschränken, desto wichtiger wird echter, hochwertiger Content. Hierin sehe ich großes Potenzial, auch für bereits totgeglaubte Medien wie Print-Magazine.
Völlig überbewertet ist ... es, zu glauben, es gäbe bereits genügend Podcasts. Ich habe sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld die Erfahrung gemacht, dass es für fast jede Nische eine Hörerschaft gibt, die oftmals größer ist, als man vielleicht vermutet. Ich ertappe mich oft selbst dabei zu denken: "Jetzt haben die auch noch einen Podcast" – und dann bevorzuge ich plötzlich doch lieber den Audio-Content eines Mediums gegenüber der Online-Version oder dem LinkedIn-Channel.
Ein Top-Arbeitgeber muss ... gleichzeitig fördern und fordern – und zwar nach den persönlichen Stärken seiner Mitarbeitenden. Ich habe es schon einige Male erlebt, dass Personen in einem spezifischen Bereich gestartet sind, dann aber ihre Passion in einem ganz anderen Bereich gefunden haben, zum Beispiel durch vom Arbeitgeber geförderte Weiterbildungen oder den Austausch mit anderen Mitarbeitenden beziehungsweise Personen aus derselben Branche, und dann innerhalb des Unternehmens beziehungsweise der Agentur den Job gewechselt haben – in allen Fällen ein Gewinn für beide Seiten. Aus meiner Sicht sollte ein Arbeitgeber nicht versuchen, seine Mitarbeitenden in Strukturen zu zwängen, in denen er sie gerne hätte, sondern ihnen den Freiraum geben, selbst Strukturen zu finden, die zu ihnen passen, die sie dazu befähigen, ihre bestmögliche Leistung zu liefern und Erfüllung in dem zu finden, was sie tun.
Meine Mentorinnen/Förderer sind ... ganz klar der Geschäftsführer von Rheinland Relations, Christian Windeck, der häufig mehr an mich und meine Fähigkeiten geglaubt hat als ich selbst und mich dadurch dorthin gebracht hat, wo ich jetzt bin. Er lebt das von mir geschätzte Credo, Mitarbeitende nach ihren Stärken zu fördern, wie kein anderer und ist gleichzeitig ein großes Vorbild für mich im Bereich der strategischen Kundenberatung.
Ein guter Rat war, während meines Journalistikstudiums ein Praktikum in einer PR-Agentur zu absolvieren. So habe ich gemerkt, dass es mir "auf der anderen Seite" mindestens genauso gut gefällt, und ich wusste bereits im dritten Semester, dass ich statt einer journalistischen Karriere meinen beruflichen Weg in der PR-Branche fortsetzen werde.
Ein Vorbild in der Kommunikation ist … für mich das schwäbische Familienunternehmen Kärcher – Sie haben es geschafft, mit "kärchern" ein Verb in der deutschen Sprache zu implementieren, das jeder versteht, weil jeder das Produkt kennt, das damit verbunden ist. Für mich ein Best-Practice-Beispiel für exzellentes Marketing.
New Work bedeutet für mich ... mehr Raum für agiles Arbeiten. Ich bin eine große Verfechterin davon, neue Strukturen und Prozesse aus dem Team heraus entwickeln zu lassen und nicht jeden Schritt "von oben" vorgeben zu lassen. Dadurch wird eine größere Identifikation mit der eigenen Arbeit ermöglicht und gleichzeitig entstehen die innovativsten Ideen, die ohne Einbezug aller Teammitglieder vermutlich nie möglich gewesen wären.
Meine Generation an Kommunikator:innen unterscheidet sich von bisherigen Generationen, weil ... sie vielschichtiger denkt (auf keinen Fall abwertend gemeint) – sei es in Bezug auf Kommunikationsmaßnahmen, Multiplikator/-innen, verschiedene Medienkanäle oder auch gesellschaftliche beziehungsweise sprachliche Veränderungen wie die Einführung des Genderns. Meine Generation ist sowohl mit analogen als auch digitalen Medien aufgewachsen – wir wissen das Alte zu schätzen, kennen aber auch die Vorzüge des Neuen und gleichzeitig all die Tücken, die damit einhergehen. Wir tun uns aktuell noch leicht damit, neue Medien in unseren Alltag und auch in unsere Arbeit einzubinden – ich bin gespannt, ob das immer so bleibt oder uns die Generation Z in dem Bereich bald abhängen wird.
Alle Porträts des aktuellen #30u30-Jahrgangs lesen Sie im PR Report
Exklusive und aktuelle Nachrichten aus der Kommunikationsszene gibt es jeden Mittwoch und Freitag in unserem Newsletter. Hier kostenlos abonnieren