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News / "Wer Haltung als Kampagne denkt, wird auf lange Sicht verlieren"
Ingrid Lisica
13.10.2022   30u30
"Wer Haltung als Kampagne denkt, wird auf lange Sicht verlieren"
Zehnte Runde unserer Nachwuchsinitiative #30u30. In diesem Jahr mit dabei: Ingrid Lisica von der Agentur Achtung.
In ihren fünf Jahren im Beruf hat Ingrid Lisica bereits einige Agenturerfahrung gesammelt. Sie war zunächst bei Fischer-Appelt und Nwtn. Im November 2020 holte Achtung die damals 27-Jährige als Etatmanagerin Corporate Communications für Kunden aus der Finanz- und Versicherungsbranche an Bord.

Lisica überzeuge nicht nur mit der Fähigkeit, komplexe Themen zu erfassen und aufzubereiten, sondern auch als geschickte Netzwerkerin, die um den Wert einer beständigen, persönlichen Kontaktarbeit zu Medien und Redaktionen wisse. Ausgebildet in Mainz (Publizistik) und Jena (Öffentliche Kommunikation), sei Lisica eine leidenschaftliche Verfechterin der PR im Set der verschiedenen Kommunikationsdisziplinen.
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Ingrid Lisica im #30u30-Fragebogen

Stolz bin ich auf ... meine Begeisterungsfähigkeit. Selbst schwierige Themen, erklärungsbedürftige Produkte und komplexe Branchen schrecken mich nicht ab. Ich finde in allem, was ich tue, etwas, das mir Freude bereitet und mich antreibt.

Im Jahr 2033 werde ich ... hoffentlich einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Ausbildung junger Kommunikationstalente geleistet haben. Ich möchte in einer Führungsposition mein bisheriges Wissen weitergeben und andere dabei unterstützen, ihren Weg zu gehen.  

Der wichtigste Trend in der Kommunikationsbranche ist, echte Haltung zu zeigen. Diese geht jedoch weit über das Markenlogo in Regenbogenfarben zum Pride Month oder den obligatorischen LinkedIn-Post zu weiblichen Führungskräften am Weltfrauentag hinaus. Die breite Öffentlichkeit wird kritischer – und das ist gut so. Wer Haltung als Kampagne, aber nicht als Wertesystem denkt, wird auf lange Sicht verlieren.

Völlig überbewertet ist ... Reichweite als wichtigsten KPI in der Pressearbeit zu betrachten. Eine kleine Erwähnung in einem reichweitenstarken Medium sollte nicht mehr wert sein als ein qualitativ hochwertiger Beitrag mit geringerer Reichweite, der jedoch passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und somit weitaus weniger Streuverlust hat.

Ein Top-Arbeitgeber muss ... individuelle Stärken erkennen und diese fördern.

Meine Mentorinnen/Förderer: Ich habe das große Glück, von vielen erfahrenen und fähigen Menschen umgeben zu sein und sehr viel Support von meiner Familie sowie engen Freunden zu erfahren. Auf einer fachlichen Ebene bin ich vor allem für die Zusammenarbeit mit Theresia Vogel und Robert Hoyer dankbar. Die beiden zeigen, dass in clever gestellten Fragen teilweise sogar mehr Potenzial schlummert als in den richtigen Antworten.

Ein guter Rat war, dass es leichter sein kann, um Entschuldigung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen. Das soll kein Plädoyer für unüberlegte Schnellschüsse sein. Ideen zu entwickeln, diese auszuprobieren und in manchen Fällen eben auch mit ihnen zu scheitern, ist aber die Basis für persönliches Wachstum und gehört dazu. Die Angst vor Misserfolg sollte einem also nicht im Weg stehen.

Ein Vorbild in der Kommunikation ist … Tijen Onaran. Sie vereint Expertise und Schlagfertigkeit und leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Diversity und Inklusion nicht nur als oberflächliche Themenfelder begriffen werden.

New Work bedeutet für mich ... eine rundum flexible Arbeitsgestaltung, die weder zeit- noch ortsgebunden ist. Außerdem steht New Work in meinen Augen für ein dynamisches Miteinander, um Innovationen und Kreativität zu fördern. Leidenschaft und persönliche Interessen sollten dabei wichtiger sein als strukturelle Rahmenbedingungen.

Meine Generation an Kommunikator:innen unterscheidet sich von bisherigen Generationen, weil ... wir Althergebrachtes häufiger hinterfragen. Unsere Generation ist skeptischer, denn wir wissen, wie es ist, mit dem Zugang zu unbegrenzten Informationen aufzuwachsen und von sich widersprechenden, konkurrierenden Meinungen und Narrativen umgeben zu sein. Das macht uns einerseits zu einer schwerer zu überzeugenden Zielgruppe und andererseits zu ausgezeichneten Kommunikator:innen, da wir wissen, wie Aufmerksamkeit für Botschaften erzeugt werden kann und anhand welcher Kriterien wir Informationen als vertrauenswürdig einstufen.
 
Alle Porträts des aktuellen #30u30-Jahrgangs lesen Sie im PR Report


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