Deutsche Manager sind Netzwerk-Muffel
Die Führungskräfte mittelständischer Unternehmen verzichten weitgehend auf die Kommunikation in sozialen Netzwerken wie Xing, Facebook und LinkedIn. Das ist bei der Studie "Deutschland, Deine Manager" der Baumann Unternehmensberatung herausgekommen. Demnach sind lediglich 14 Prozent der befragten Manager intensiv auf Xing unterwegs. 13 Prozent netzwerken auf Facebook und fünf Prozent auf LinkedIn.
Allerdings zeigen die Chefs nicht nur auf den Online-Plattformen selten Präsenz. Ein Drittel der 300 Umfrageteilnehmer gibt an, überhaupt kein berufliches Netzwerk zu haben - 27 Prozent der Frauen und sogar 37 Prozent der Männer sagen dies. Als ihr wichtigstes berufliches Netzwerk bezeichnen 26 Prozent der Befragten ihre aktuellen und ehemaligen Kollegen.
Indem sie die bekannten Online-Netzwerke ignorieren, würden die Führungskräfte Karriere- und Aufstiegschancen ungenutzt lassen, meint Michael Faller, Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung Executive Search. Headhunter würden systematisch in Online-Netzwerken recherchieren. "Diese Angebote haben sich regelrecht zu Rekrutierungsplattformen entwickelt", sagt Faller. Doch gerade bei vielen männlichen Führungskräften erkennt er eine Netzwerkmüdigkeit. Und insbesondere ältere Führungskräfte seien vom Nutzen der virtuellen Kontaktbörsen nicht überzeugt.
Für ihre Studie "Deutschland, Deine Manager" haben die Frankfurter HR-Experten im September und Oktober vergangenen Jahres 300 Führungskräfte hauptsächlich aus mittelständischen Unternehmen und unterschiedlichen Branchen befragt. Männer und Frauen waren zu gleichen Teilen vertreten.