Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat erstmals eine Richtlinie für Wissenschafts-PR erarbeitet. Die Ethikwächter reagierten damit auf ein gestiegenes öffentliches Interesse an wissenschaftlichen Themen und die Zunahme an problematischen Fällen.
Mit der
neuen Richtlinie will der Rat nach eigenen Angaben allen Personen, die Wissenschaft öffentlich kommunizieren – ob in Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen oder Agenturen – einen verbindlichen Leitfaden an die Hand geben. Das Regelwerk soll zugleich Grundlage für die Spruchpraxis des DRPR sein. "Die Richtlinie ist für den DRPR eine dringend benötigte normative Richtschnur bei der Bearbeitung von problematischen Fällen, die in der letzten Zeit deutlich zugenommen haben", lässt sich Ratsmitglied Alexander Güttler in einer Mitteilung vernehmen. "Andererseits war uns dabei aber auch wichtig, die Position der Kommunikatoren innerhalb ihrer Organisationen zu stärken. Kommunikatoren dürfen nicht nur reine Erfüllungsgehilfen in wissenschaftlichen Einrichtungen sein", so Güttler, der die Richtlinie maßgeblich verantwortet.
Sie wurde nach Angaben des Selbstkontrollorgans der PR-Branche im Rahmen eines anderthalbjährigen Prozesses entwickelt, der im Februar 2021 mit einem öffentlichen, digitalen Hearing des Rates begann. Es folgte die Formulierung einer "Rohversion", in die bereits bestehende Leitlinien einbezogen wurden. In diesen Prozess seien viele Fachleute und Verbände – auch im Rahmen weiterer Diskussionsrunden, etwa bei der Auszeichnung der "Forschungssprecher des Jahres 2021" – einbezogen worden.
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