Unbezahlte Pitches kommen seltener vor. Das zeigt das "Branchen-Barometer 2021" von Cherrypicker. Demnach geben 62 Prozent der befragten Agenturen an, ein Pitch-Honorar erhalten zu haben. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als 2019.
Für ihr "Barometer" hat die Hamburger Agenturmanagement-Beratung Cherrypicker eine Umfrage unter 588 Agenturen und Marketing-Units von Unternehmen durchgeführt. Danach hat die Anzahl der Pitch-Anfragen 2021 ein Rekord-Hoch erreicht. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Pitch teilzunehmen, hat sich den Antworten der Agenturen zufolge im Vergleich zur Branchen-Umfrage 2014 verdoppelt.
Die Ursachen:
- Die Corona-Krise zwingt viele Unternehmen zu einer besonders harten Überprüfung ihrer Marketing-Budgets und damit ihrer Agenturen und Aufträge.
- Durch das hohe Tempo, in dem die Pandemie die digitale Transformation vorantreibt, werden Arbeitsalltag und Aufgaben vieler Marketingentscheider immer komplexer.
Weitere Resultate
Honorarhöhe: Durchschnittlich erwarten die befragten Agenturen ein Pitch-Honorar von etwa 13.000 Euro. Die Erwartung variiert allerdings stark je nach Größe der vom Kunden gestellten Aufgabe. Für kleinere Pitches halten die Befragten eine Aufwandsentschädigung von etwa 4.900 Euro für angemessen, bei sehr aufwändigen Aufgaben liegt die Erwartung bei durchschnittlich 26.400 Euro. In der Realität ist die Diskrepanz zwischen Pitch-Honorar und -Aufwand umso größer, je komplexer der Pitch als solches ist.
Hybride Pitches: Sie sind laut Umfrage neuer Standard. 23 Prozent der Agenturen geben an, dass sie eher geneigt sind, an einem Pitch teilzunehmen, wenn der Reiseaufwand niedrig ist. Dabei spielt für die Befragten außer der Zeitersparnis auch der eigene CO2-Fußabdruck eine Rolle. 65 Prozent finden, dass Nachhaltigkeit ein wichtiger Grund für sie sei, warum Pitches mindestens in Teilen digital stattfinden sollten. Es gibt für die Studienteilnehmer zwar Pitch-Elemente wie Chemistry Meetings, Workshops oder Abschlusspräsentationen, die definitiv persönlich stattfinden sollten; für 80 Prozent der Befragten wäre es jedoch wünschenswert, wenn Pitch-Elemente wie Briefing, Re-Briefing und die Q&A-Session auch künftig überwiegend digital stattfinden.
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