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Medien verlieren Vertrauen (Grafik: Edelman Trust Barometer 2021)
16.02.2021   News
Studie: Viele halten Medien für Lügner
43 Prozent der Menschen in Deutschland sind der Ansicht, dass Medien sie absichtlich durch falsche und übertriebene Informationen in die Irre führen wollen. Das geht aus dem Edelman Trust Barometer 2021 hervor.
Im Rahmen ihrer Studie hat die Agentur Edelman mehr als 33.000 Menschen in 28 Ländern online zwischen dem 19. Oktober und dem 18. November vergangenen Jahres zu ihrem Vertrauen in Regierungen, Unternehmen, Medien und NGOs befragt.
 
Demnach ist das Misstrauen der Deutschen gegenüber Journalistinnen und Journalisten im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Sie liegen aber vor CEOs und Regierungsverantwortlichen.
 
59 Prozent der Deutschen meinen, dass die Medien keinen guten Job machen, wenn es um objektive und überparteiliche Berichterstattung geht. 42 Prozent sagen, dass Nachrichtenorganisationen mehr damit beschäftigt seien, eine Ideologie oder eine politische Position zu unterstützen, als die Öffentlichkeit zu informieren. 43 Prozent der Deutschen denken, dass Journalistinnen und Journalisten absichtlich durch falsche Informationen in die Irre führen wollen.
 
Insgesamt sei das Vertrauen der Bevölkerung hierzulande in die gesellschaftlichen Institutionen Regierung, Unternehmen, Medien und NGOs auch im Jahr der Pandemie weiter gewachsen. Damit nehme Deutschland im internationalen Vergleich eine Sonderstellung ein, heißt es in der Studie.
 
So belegt Deutschland im globalen Vertrauensranking der breiten Öffentlichkeit Platz 14 von 27 Märkten und erreicht 52 Indexpunkte (2020: 44 Indexpunkte). Dennoch schaffen es die Institutionen insgesamt nicht, dass die Deutschen sie als vertrauenswürdig einstufen. Vielmehr schätzen die Menschen die Institutionen nun im neutralen Vertrauensbereich ein. Als vertrauenswürdigste Institution hierzulande wird die Regierung angesehen (59 Prozent; +14 Prozentpunkte), nun gefolgt von den Unternehmen (54 Prozent; +6 Prozentpunkte), den Medien (52 Prozent; +3 Prozentpunkte) und vor den NGOs (46 Prozent; +3 Prozentpunkte).
 
Ihrem eigenen CEO sprechen gut die Hälfte der Deutschen (54 Prozent; global: 63 Prozent) ihr Vertrauen aus, das Richtige zu tun. 68 Prozent der hierzulande Befragten wollen, dass CEOs handeln, wenn die Regierung keine Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen findet (global: 68 Prozent). 58 % sind der Meinung, dass CEOs selbst nicht nur gegenüber Aktionären und Vorständen, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit die Verantwortung (global: 65 Prozent) tragen sollten.

 


Das Edelman Trust Barometer zeigt auch, dass sich die Bedürfnisse der Menschen in der Pandemie verändert haben. Die Deutschen legen aktuell deutlich mehr Wert auf den Kampf gegen Falschinformationen als noch im vergangenen Jahr (+39 Punkte). Erst danach folgen die Thematisierung von Armut im eigenen Land (+37 Punkte), der Klimawandel (+33 Punkte) und die Verbesserung des Bildungssystems (+36 Punkte).

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