Alte Hasen und junge Hüpfer
Ex-Burson Marsteller-Chef Karl-Heinz Heuser
Karl-Heinz Heuser, scheidender Deutschlandchef von Burson-Marsteller mit rheinischen Wurzeln, sperrt in diesen Tagen seine neue Agentur auf, die unter seinem Namen „Heuser“ läuft. Viel Beratung, wenig Umsetzung heißt das klassische Modell ausgeschiedener Agenturbosse, dem auch Heuser folgt. Mit persönlicher Kompetenz, Kreativität und seinem dicken Telefonbuch will sich Heuser differenzieren. Neben dem politischen Umfeld will Heuser vor allem auch mittelständische Kunden adressieren.
Die Aufstellung der Agentur ergänze ein Netz aus „alten Hasen und jungen Hüpfern“, wie Heuser sagt, darunter prominente Wirtschaftsjournalisten, Größen aus Politik und digitale Köpfe, die Heuser auf eigene Rechnung und nach Bedarf unterstützen sollen. Bereits vor Monaten hatte Heuser die Räume im Kölner Rheinhafen angemietet, für sieben Leute ist aktuell Platz. Spätestens 2016 soll ein Berliner Büro folgen.
Heusers Abschied bei Burson kam im Frühjahr nach rund zehn Jahren relativ plötzlich. In den vergangenen Wochen übergab er an Alexander Fink, der das Burson-Angebot kürzlich als Absprung von Edelman nutzte. Das Haus hält Heuser für gut bestellt, räumt aber ein, dass Fink Arbeit erwarte: Globale Großetats wie HP und SAP sind weg, in Deutschland kündigten Kunden wie GE oder die Lufthansa-Tochter Swiss, zudem verließen Führungskräfte die Agentur.
Heuser bleibt Burson als Berater treu. Die Rolle als Chairman, die zuvor im Raum stand, wird er nicht ausfüllen.