Die Telekom setzt Corporate Podcasts im Dax-Vergleich am häufigsten ein. Laut einer Analyse von Lutz Frühbrodt (Foto) betreibt der Konzern elf Podcast-Kanäle zu Produkten, Services, Entwicklungen und Events.
Frühbrodt, Professor für Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation an der Hochschule Würzburg,
hat mit seinem Verein Die Zweite Aufklärung den Trend zum Podcasting bei den Dax-30-Konzernen untersucht. Die Internetrecherche ergab, dass die Hälfte von ihnen einen oder mehrere eigene Corporate Podcasts betreibt. Hinter der Telekom folgen Siemens mit neun und Volkswagen mit acht.
Bei VW sind demnach vor allem die einzelnen Konzernmarken aktiv, darunter Porsche mit allein drei dieser Audioformate. Auch die Dax-notierten Autohersteller BMW und Daimler sind auf dem Gebiet aktiv, während die Konsumgüterkonzerne Beiersdorf und Henkel darauf verzichten.
Auf die Frage, warum die Telekom so viele Podcasts betreibe,
sagte Kommunikationschef Philipp Schindera im Interview ("Der große Wandel kommt erst noch") mit dem PR Report: "Dahinter steht ein gut entwickeltes Konzept, das sich an verschiedenen Zielgruppen und Bedürfnissen orientiert. Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass irgendjemand alle Podcasts von uns nutzt. Dafür ist aber sehr wahrscheinlich, dass für alle Interessen etwas dabei ist. Mit den heutigen Produktionsmöglichkeiten lässt sich diese Diversifizierung gut machen."
Die Analyse von Frühbrodt zeigt, dass die Dax-30-Podcasts in erster Linie informierenden Charakter haben. Im Vordergrund steht das sachliche, moderierte Gespräch mit ein bis zwei Experten zum jeweiligen Thema. Die Studiogäste kommen nicht immer aus dem eigenen Haus, mindestens genauso stark vertreten sind externe Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In vielen Fällen stammen die Themen aus den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit.
Meist sind die Corporate Podcasts so angelegt, dass sie potenziell alle Stakeholder adressieren. Normalerweise platzieren die Konzerne ihre Angebote auf den Streaming-Plattformen Spotify und Apple Podcasts, viele auch auf Google Podcasts, Deezer und Stitcher. Vergleichsweise selten wird dagegen Youtube genutzt.
Ein Ergebnis der Analyse ist nach Angaben Frühbrodts, dass sich viele Unternehmen mit Corporate Podcasts noch in der Experimentierphase befinden. Das zeige sich daran, dass viele der aktiven Unternehmen rund ein Viertel ihrer Angebote nach ein paar Folgen wieder eingestellt haben - "Nicht immer, weil es sich um in sich geschlossene Staffeln handelte, sondern offensichtlich auch aus anderen Gründen, möglicherweise, weil nicht die erwartete Reichweite erzielt wurde."
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