Was kann die Klinikkommunikation aus der Bewältigung des Shutdown mitnehmen? Welche Anforderungen und Potenziale bringt die neue Normalität mit sich? – Mit solchen Fragen hat A&B One Kommunikationsfachkräfte aus zehn Kliniken im Juni und Juli in circa einstündigen telefonischen Interviews konfrontiert. Die Gespräche haben laut Agentur gezeigt, dass viele Häuser im Shutdown eine interne Kultur von Transparenz und Beteiligung entwickelt haben, die nun neue Standards setzt. In der Krise seien Prozesse und Maßnahmen möglich geworden, denen zuvor etablierte Strukturen entgegengestanden hätten. Die digitale Evolution habe einen Anschub erfahren, und zwar zunächst durch kurzfristige improvisierte Lösungen.
A&B One geht davon aus, dass die Ausnahmesituation in Krankenhäusern weit bis ins nächste Jahr anhalten werde. Die Kommunikation müsse jedoch den Krisenmodus verlassen und ihre (digitalen) Formate nun nachhaltig weiterentwickeln mit einer neuen Tonalität: Nahbarkeit, Offenheit und Transparenz. Menschliche Fragen und Kompetenzen sollen die technischen und organisatorischen Anforderungen ergänzen.
Der Prozess der digitalen Evolution umfasst demnach drei Schritte:
1. Shutdown ("virtuelle" Formate): Improvisierend gelang es, den internen Kommunikationsbedarf zu decken und Präsenzformate zu kompensieren. Die physische Realität blieb das Vorbild: Sie wurde "virtuell" kopiert oder zitiert.
2. New Normal ("digitale" Angebote): Behelfslösungen müssen nun reflektiert, überarbeitet und als dauerhafte Innovation implementiert werden: vom Intranet über Apps bis zur Kreißsaalführung im Netz. Für die neuen Formate gelten die eigenen Regeln, Chancen und Grenzen der digitalen Realität.