Beim Virtual Global Summit der Association for Measurement and Evaluation of Communication (Amec) am 8. und 9. Juli hat Board Director Ben Levine die Barcelona Principles 3.0 präsentiert.
Auf dem internationalen Amec Summit 2010 in Barcelona hatten sich Vertreter von Analyse-Dienstleistern auf sieben Richtlinien geeinigt, um Qualitätsstandards für professionelle PR-Erfolgskontrolle zu setzen. 2015 wurden die Grundsätze, die eine Art Selbstverpflichtung darstellen, überarbeitet. Jetzt haben die Standards für Messung und Bewertung erneut eine Aktualisierung erfahren.
Die Modifikation der sieben Richtlinien erläutert die Amec wie folgt:
1. Das Setzen messbarer Ziele ist eine absolute Voraussetzung für die Kommunikationsplanung, -messung und -auswertung.
Das Grundprinzip der SMART-Ziele, das heißt, spezifischer, messbarer, umsetzbarer, relevanter und zeitgebundener Ziele als Grundlage für die Kommunikationsplanung ist zu einer wesentlichen Voraussetzung erhoben worden. Es betont die Messung und Evaluierung als Kernbestandteil des Planungsprozesses, indem es Zielvorgaben formuliert und darlegt, wie die Fortschritte auf dem Weg zu diesen Zielen bewertet werden sollen.
2. Durch Messung und Evaluierung sollten Outputs, Ergebnisse und potenzielle Auswirkungen ermittelt werden.
Zuvor empfahlen die Prinzipien, die Ergebnisse zu messen, anstatt einfach nur die Outputs zu zählen. Die aktualisierten Prinzipien gehen darüber hinaus, um längerfristige Auswirkungen der Kommunikationsstrategie zu berücksichtigen. Laut Levine bedeutet dies, dass die Dientleister über die Kanäle nachdenken müssen, die sie beeinflussen, und über die Veränderungen, die sie durch Kampagnen, Veranstaltungen und Aktivierungen erreichen wollen.
3. Ergebnisse und Auswirkungen sollten für die Interessengruppen, die Gesellschaft und die Organisation identifiziert werden.
Ausgehend von der ursprünglichen Konzentration auf Geschäftskennzahlen wie Umsatz und Ertrag umfasst die Aktualisierung eine ganzheitlichere Sicht der Leistung. Sie ermöglicht es dem Modell, ein breiteres Spektrum von Organisationen und Kommunikationsrollen einzubeziehen, die nicht unbedingt gewinnorientiert sind.
4. Die Messung und Bewertung der Kommunikation sollte sowohl qualitative als auch quantitative Analysen umfassen.
"Um die volle Wirkung Ihrer Arbeit zu verstehen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie das gesamte Spektrum der Methoden zur Messung dieser Ergebnisse nutzen", fasste Levine zusammen und beschrieb die Entwicklung dieses Prinzips, nicht nur zu quantifizieren, sondern auch zu verstehen, wie Botschaften empfangen, geglaubt und interpretiert werden.
5. Werbeäquivalenzwerte sind nicht der Wert der Kommunikation.
Die Botschaft bleibt konsistent und klar: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass AVEs nicht den Wert unserer Arbeit demonstrieren". Es ist wichtig, dass die Messung und Bewertung von Kommunikation einen vielfältigeren, nuancierteren und facettenreicheren Ansatz verwendet, um die Wirkung von Kommunikation zu verstehen.
6. Ganzheitliche Kommunikationsmessung und -bewertung schließt alle relevanten Online- und Offline-Kanäle ein.
Das Grundprinzip, wonach Soziale Medien gemessen werden können und sollten, ist heute offensichtlich. Die Iteration des Jahres 2020 spiegelt die grundlegende Veränderung der Fähigkeiten, Möglichkeiten und des Einflusses sozialer Kommunikation wider, so dass alle relevanten Online- und Offline-Kanäle gleichermaßen gemessen und bewertet werden sollten. Der Amec-Messrahmen fördert die Klarheit über Earned-, Owned-, Shared- und Paid-Kanäle, um eine einheitliche Herangehensweise an ein gemeinsames Ziel zu gewährleisten.
7. Kommunikationsmessung und -bewertung basieren auf Integrität und Transparenz, um Lernen und Erkenntnisse voranzutreiben.
Eine solide, konsistente und nachhaltige Messung erfordert Integrität und Transparenz in Anerkennung der heutigen Bedeutung von Datenschutz und Datenverwaltung, da Organisationen neue Vorschriften wie GDPR einhalten müssen. Das bedeutet auch, dass es bei der Messung nicht einfach nur um Datensammlung und -verfolgung geht, sondern darum, aus der Auswertung zu lernen und die Erkenntnisse wieder in die Kommunikationsplanung einfließen zu lassen. Sie erkennt die Notwendigkeit an, den Kontext, in dem die Programme durchgeführt werden, transparent zu machen und sich jeglicher Verzerrung bewusst zu sein, die bei den angewandten Instrumenten, Methoden und Interpretationen bestehen kann.
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