Alexandra Groß, Vorstandsvorsitzende der Agentur Fink & Fuchs und Mitglied des Präsidiums der GPRA, über die Pandemie und den Arbeitsmarkt.
Die Pandemie hat die Mitarbeiter stark verunsichert. Vor allem in der jüngeren Generation. Die Angst um den Job spielt eine wichtige Rolle. Der Arbeitgeber ist verstärkt als Coach gefordert: Er muss die Sachlage in Bezug auf gesundheitliche, sozial-gesellschaftliche, wirtschaftliche und Agentur-bezogene Risiken einordnen, Orientierung und Perspektiven geben, Klarheit und Konsequenz bei Entscheidungen vermitteln. Auch mit Blick auf die Sicherheit von Arbeitsplätzen.
Haltung und besonnenes Krisenmanagement sind gefragter denn je. Vor allem wenn plötzlich alle dezentral verteilt sind und die interne Kommunikation noch besser funktionieren muss.
Vor der Corona-Krise zählte das Homeoffice und der damit verbundene Glaube an eine bessere Work-Life-Balance zu den wichtigsten Merkmalen eines guten Arbeitgebers. Die Erfahrung, allein in den eigenen vier Wänden kreativ zu arbeiten, hat einiges an Ernüchterung gebracht. Video- und Telefonkonferenzen als Abstimmungs- und kreatives Arbeitsmedium sind auf Dauer mühsam. Dennoch wird es uns alle weiter begleiten – dort, wo es Sinn macht, und mit verbindlichen Regelungen.
Vor diesem Hintergrund werden Agenturen, die über eindeutige Strukturen, verbindliche Prozesse und eine klare Haltung verfügen, kein Nachwuchsproblem haben. Der Arbeitnehmermarkt hat sich zum Arbeitgebermarkt gedreht. Nicht für immer, aber zumindest für die Pandemie-Zeit, in der alle verstärkt auf Sicht agieren.
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