Kaum zu glauben: Philipp Schindera, PR-Chef der Deutschen Telekom, steuerte in der Corona-Krise die Pressekonferenzen seines Unternehmens von zu Hause aus. Von einer Bierbank!
Wie viele andere Unternehmen auch, hat die Deutsche Telekom in den zurückliegenden Wochen vieles in den digitalen Raum verschoben und dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Zur Quintessenz sagt Schindera: "Es war anders, aber nicht schlechter. Auch Dinge, von denen selbst überzeugte Digitalisierer wie wir bei der Telekom vor einigen Wochen noch gedacht hätten, dass sie digital nicht funktionieren, haben funktioniert. Es funktioniert wirklich alles."
So hat das Unternehmen einen zweistelligen Milliarden-Deal, die Fusion von T-Mobile und Sprint in den USA, im Homeoffice unter Dach und Fach gebracht und kommuniziert. "Wir haben Pressekonferenzen rein digital durchgeführt. Und festgestellt, dass wir dadurch ganz andere Möglichkeiten haben", sagt Schindera, der seinen Kommandostand auf der heimischen Bierbank in seinem fünf Quadratmeter kleinen Gästezimmer errichtet hat. Bei der digitalen Telekom-Pressekonferenz zur abgesagten Hannover Messe waren in der Spitze mehr als 5.000 Menschen dabei: Journalisten, Blogger und Interessierte.
Schindera meint auch, dass Unternehmen künftig anderes kommunizieren müssen. "Der große Wandel kommt erst noch", prophezeit er. "Mit den Organisationformen von gestern werden wir in der Kommunikationswelt von morgen nicht erfolgreich sein."
Im PR Report präzisiert er seine Vorstellungen.
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