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(Grafik: Hase & Igel)
09.06.2020   News
Forscher zweifeln an Google Trends-Daten
Wissenschaftler aus Hannover und Oldenburg warnen vor der Verwendung von Auswertungen des Dienstes Google Trends. Er liefere für identische Abfragen zum Suchverhalten von Google-Nutzern unterschiedliche Statistiken, je nachdem wann die Abfrage erfolgt.
Die Oldenburger Big Data-Analysefirma Hase & Igel hatte nach eigenen Angaben im vergangenen April Unstimmigkeiten in den von Google Trends gelieferten Ergebnissen entdeckt. Eine Studie, die das Beratungsunternehmen daraufhin gemeinsam mit den KI-Instituten der der Universitäten Oldenburg und Hannover durchgeführt hat, untermauert nun die Kritik an unzuverlässigen Ergebnissen. In einem Whitepaper der Wissenschaftler heißt es, Google Trends-Daten seien als Quelle für Analysen und Prognosen mit großer Unsicherheit behaftet. Wer ein Ergebnis zu einem späterem Zeitpunkt erneut abrufen will, erhalte häufig für denselben Begriff und Zeitraum andere Daten.

Laut der Untersuchung sind 25 Prozent der Daten, die Google Trends ausgibt, weder repräsentativ noch wiederholbar. Selbst "heiße" Begriffe mit großem Volumen liegen demnach zum Teil um mehr als 100 Prozent daneben. Die Studienautoren raten zur Vorsicht bei der Verwendung der kostenlosen Daten von Google Trends.

Den Mitarbeitern von Hase & Igel war aufgefallen, dass Daten, die aus Google Trends für denselben Suchbegriff (zum Beispiel "Kurzarbeit") und denselben Zeitraum (zum Beispiel 1. Quartal 2020) zu verschiedenen Zeitpunkten (zum Beispiel einmal um 20 Uhr, einmal um 21 Uhr) abgerufen wurden, Werte zeigten, die so stark voneinander abwichen, dass die Trends mitunter in gänzlich verschiedene Richtungen wiesen.

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