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News / Bedarf an Infos zu Corona sinkt drastisch
Supply=Infoangebot; Demand=Nachfrage (Grafik: obs/BCW/Cohn & Wolfe/BCW Data COE)
28.05.2020   News
Bedarf an Infos zu Corona sinkt drastisch
BCW (Burson Cohn & Wolfe) hat die journalistischen Beiträge rund um die Corona-Pandemie den Google-Suchabfragen zum Thema gegenübergestellt. Ergebnis: Das Informationsangebot der Medien übersteigt die Nachfrage inzwischen deutlich.
Bis zum Höhepunkt der Krise haben deutsche Print- und Onlinemedien laut BCW innerhalb von drei Monaten etwa zwei Millionen Beiträge zum Thema veröffentlicht - mehr als die Hälfte davon allein im März. Die Berichterstattung zum neuartigen Virus war demnach in einem einzigen Monat gut dreimal so hoch wie zum Megathema Klimakrise im gesamten Jahr zuvor.

Gleichzeitig stellen die Datenanalysten der Agentur fest, dass die Zahl der Suchanfragen im Internet zum Thema Corona ihren Höhepunkt in der dritten Märzwoche erreichte, zu einem Zeitpunkt, als die ersten umfassenden Lockdown-Maßnahmen bereits griffen. Seitdem ist die Zahl der Anfragen um mehr als achtzig Prozent zurückgegangen. Wesentlich langsamer sinkt dagegen die Kurve der Berichterstattung.

Es sei erstaunlich, wie schnell das Interesse am Thema Corona-Pandemie nachgelassen hat, findet Jan Warp, Managing Director Digital Innovation und Integrated Media bei BCW Europa und Afrika. "Lediglich der Bedarf nach Statistiken und Fallzahlen bleibt konstant hoch. Zudem sind die Deutschen zunehmend an der Entwicklung im Ausland interessiert. Hier ist das Interesse relativ gesehen sogar größer als das Angebot der Medien."

Nicht nur die Medien müssen nach Meinung der Berater von BCW auf diese Entwicklung reagieren. Auch Unternehmen und Verbände, die ihre Kommunikation in den vergangenen zwei Monaten entweder fast ausschließlich auf die Pandemie fokussiert oder komplett ausgesetzt hatten, müssten jetzt umsteuern. "Wir sind aus Sicht der Menschen in einer neuen Phase, eher eine Phase der Erholung, nicht mehr des akuten Ausbruchs", sagt BCW-CEO Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach. "Jetzt allerspätestens müssen Unternehmen und Marken ihre Kommunikation hochfahren, wenn sie davon profitieren wollen, weil die Medien sehr dringend andere Themen brauchen."
 
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