Weite Teile der Kommunikationsbranche sind durch die Corona-Pandemie empfindlich getroffen. Nichtsdestotrotz oder gerade darum entwickelt sie kreative Ideen zur Unterstützung anderer Betroffener und zur Selbsthilfe. Einige Beispiele.
"Hab leider kein Home Office" – Den 530 obdachlosen Verkäufern des Hamburger Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" sind durch die Corona-Krise Einnahmen verloren gegangen, weil sie durch die Kontaktbeschränkungen nicht mehr wie gewohnt vor Supermärkten verkaufen dürfen. Für sie hat Philipp und Keuntje lebensgroße Aufsteller mit der Aufschrift "Hab leider kein Home Office" und einem QR-Code gebastelt. Passanten, die an den vor ausgewählten Supermärkten platzierten Aufstellern vorbekommen, können via Smartphone Geld spenden und symbolisch ein Magazin abkaufen kann. Die Einnahmen kommen den Verkäufern und "Hinz&Kunzt"-Sozialprojekten zugute. Die Idee der Hamburger Werbeagentur ist im Rahmen der Initiative "Deutschland gegen Corona" entstanden, die von der Philipp und Keuntje-Mutter Fischer-Appelt aufgezogen worden ist.
"#machtdigital" – Unter den Bedingungen der Corona-Krise gilt es für Mittelständler, auf digitalem Weg Kunden zu halten und neue Services zu bieten. Das meinen zumindest fünf Münchner Agenturen. Contagio hat zusammen mit Sugarandspice Communications, Bloom, Kubuni und Planstand die Plattform "#machtdigital" aufgebaut. Darauf stellen Agenturen außer Nachrichten Webinare, Praxisbeispiele und Inspirationsquellen zur Digitalisierung des Mittelstands bereit, was Unternehmen jederzeit und kostenfrei nutzen können.
"Redezeit für Dich" – Wer in der aktuellen Krisensituation Redebedarf hat, kann auf der Suche nach einem Zuhörer auf virtualsupporttalks.de fündig werden. Dort leihen etwa 150 ausgebildete Coaches Ratsuchenden ihr Ohr – themenunabhängig, für 15 bis 30 Minuten, am Telefon, auf Skype, Zoom, Whatsapp oder Facetime und kostenlos. Das Angebot unter dem Hashtag #virtualsupporttalks ist auf Initiative der Hamburger Coaches Ute von Chamier, Anika Reiß, Christian Stegemann und Florian Schleinig entstanden.
"Keiner kommt, alle machen mit" – Um Solidarität mit der Hamburger Kulturszene geht es bei dieser Aktion. Weil die Existenz vieler Kulturschaffender durch die Corona-Krise bedroht ist, hat der Verein MenscHHamburg das für den 12. Mai angesetzte "Solidaritäts-Nicht-Festival" ins Leben gerufen. Vorstand des Vereins ist Lars Meier, zugleich Geschäftsführer der Agentur Gute Leude Fabrik, die die Umsetzung übernimmt. Die Idee: Menschen kaufen reale Tickets im Wert von 22 Euro für ein Festival, das nicht stattfindet, mit Künstlern, die nicht erscheinen. Beworben wird es auf Großplakaten im Hamburger Stadtgebiet und über Medienpartnerschaften. Für die Sozialen Medien produzieren die angekündigten Stars kleine Einspieler, in denen sie ihr Nicht-Erscheinen ankündigen und zu Spenden aufrufen. Die generierten Spenden sollen zu gleichen Teilen an die privaten Hamburger Theater- und Musikbühnen, an die Hamburger Filmwirtschaft, an die Hamburger Clubs und an freie Kulturschaffende verteilt werden.
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