Budget-Kürzungen, aber auch Neugeschäft – und eine unsichere Zukunft: Das sind die Ergebnisse einer Blitz-Umfrage der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) unter ihren Mitgliedern zur Corona-Krise.
Die Umfrage fand Ende der vergangenen Woche statt, seit diesem Montag liegen die Ergebnisse vor. Teilgenommen haben 25 Agenturen.
Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass es bereits Budgetkürzungen gegeben habe. Allerdings weitgehend in "geringem Ausmaß" (80 Prozent), definiert als unter 50.000 Euro.
Neben den Kürzungen habe sich allerdings auch neue Umsatzmöglichkeiten bei "krisennahen Beratungsleistungen" ergeben, beispielsweise im Rahmen der Unterstützung bei der internen Kommunikation (rund 65 Prozent), durch Krisenberatung (mehr als 60 Prozent) oder Ausrichtung von Livestreamings (über 55 Prozent). Ob die neuen Umsätze die wegfallenden Budgets kompensieren werden, ist derzeit für die meisten noch nicht absehbar.
44 Prozent der Mitglieder rechneten weiter mit Wachstum für dieses Jahr – allerdings mit weniger als im Vorjahr. GPRA-Chefin Christiane Schulz sagte: "Gleichzeitig gilt es festzuhalten, dass die Entwicklung sehr dynamisch ist und zum Umfragezeitpunkt noch nicht die aktuell ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des COVID-19 galten.“
Werbe-Agenturen
Mehr als 50 Prozent der im Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) organisierten Agenturen erwarten für das laufende Jahr aufgrund der Corona-Krise einen signifikanten negativen Umsatzeffekt.
74 der insgesamt 117 GWA-Agenturen haben am 11. und 12. März an der Online-Umfrage ihres Verbands teilgenommen. Nur 23 Prozent der Befragten gingen zu dem Zeitpunkt davon aus, dass sie 2020 kaum oder gar nicht von Umsatzrückgängen aufgrund der Pandemie betroffen sein werden.
In 58 Prozent der Agenturen ist die Pandemie laut der Umfrage im Agenturalltag deutlich zu spüren. Bei 81 Prozent der befragten Agenturen wurden Projekte wegen Covid-19 kundenseitig bereits abgesagt oder verschoben.
In fast der Hälfte der Agenturen gelten mittlerweile strikte Reisebestimmungen, mehr als drei Viertel der Kundenmeetings werden durch Online-Meetings ersetzt. Mehr als die Hälfte der GWA-Agenturen setzt virusbedingt auf Homeoffice ihrer Mitarbeiter, bei vielen weiteren Agenturen ist dies Teil von Notfallplänen. "Einige Agenturen denken bereits jetzt über Kurzarbeit nach", teilte Thomas Eickhoff, GWA-Vizepräsident und Geschäftsführer der Agentur Grabarz & Partner, mit.
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