Es sind Themen, die den aufgeschlossenen Avantgardisten (mit Stromanschluss und 24/7-Datenanbindung) einfach faszinieren müssen - etwa die Frage, wie nun genau die großen Metropolen der Welt "klingen". Oder wie sich digitales Make-up ohne Schminke - dafür aber mit Licht-Projektionen - erzeugen lässt. Oder aber welches nun wirklich die fünf weltweit bizarrsten Simulationsspiele sind.
Tech-Themen im FokusDoch es geht auch eine Schippe ernster: In den faszinierenden Welten des "iQ Magazins" von Intel, in dem man sich wirklich per Mausklick und Swipe verlieren kann, erfährt man natürlich auch, wie die "Sleuth II"-Techologie per Funkwellenüberwachung rücksichtslose Autofahrer entlarven kann, die auch am Steuer auf das SMS-Tippen nicht verzichten wollen.
Solches Verhalten sei nämlich das "Russisch Roulette des 21. Jahrhunderts", warnt das Magazin etwas pathetisch - hat damit aber im Kern Recht. Wer noch ganz fortschrittsoptimistisch ist und schon ein Ticket für den ersten bemannten Raumflug zum Mars erstehen möchte, kann sich im Magazin - angeleitet von kundigen, gerne auch etwas augenzwinkernden Redakteuren - schon mal darauf einstellen, mit welchen Methoden man die Langeweile auf der minimal 55 Millionen Kilometer weiten Flugreise in Angriff nehmen kann.
Das
"iQ Magazin", gestaltet und textlich kuratiert von der Kölner Multimedia-Agentur Hemd & Hoodie, die ihrem flippigen Namen mehr als gerecht wird, ist ein Lesevergnügen, das man natürlich nicht braucht - aber nach einigen Schnupperversuchen lange nicht mehr missen möchte. Wie es sich für den Ruf eines High-Tech-Weltkonzerns gehört, reizt das Online-Magazin alle technischen Möglichkeiten des Interagierens in Foto-Opulenz, Bewegtbild, Klang - und direktem Feedback - aus. Selbstverständlich fehlt unter all den bunten Botschaften nicht das eigene Intel-Ressort, in dem die Deutschland-Niederlassung aus Dornach bei München ihre eigenen Themen -Produkte, Messeinformationen, spannende neue Anwendungen - geschickt, aber eben sehr unaufdringlich platziert.
Woanders ist intel mutigerBei seinen Schwesterpublikationen im englischsprachigen Ausland geht "iQ" sogar noch um einiges mutiger zu Werk. Die
Internationalausgabe sieht nicht nur aus wie die Pinnwand eines aufregenden sozialen Netzwerks. Sie wird auch - zumindest zum Großteil - auch genau so geführt. Hier betreuen "normale" Intel-Mitarbeiter die Themenauswahl - und gestalten deren Platzierung selbstständig mit. Artikel und Technik-Features, die häufiger geklickt werden, rutschen automatisch in die Aufmacher-Position - eben ganz so, wie es die jungen Leser bei ihren Facebook- und Twitter-Timelines gelernt haben.
Die deutsche Ausgabe bewahrt sich trotz des hohen Grads an Interaktivität ihren "wertigen" Magazin-Look - vor allem dank großzügiger Optiken mit hochwertigen Fotografien und Grafiken.
Die Kölner Digital-Freaks von Hemd & Hoodie machen ihren Job allem Anschein nach denkbar gut. Wie oft liest man sonst schon Kommentare wie jenen von Holly Kreie, verantwortlich fürs Country Marketing Germany? "Strategisch wie operativ: das Team von Hemd & Hoodie rockt", lobt sie. Mission erfüllt.
Rupert Sommer