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News / Das Smartphone als PR-Werkzeug
Roland Altenburger, Autor dieses Textes, dreht mit dem Smartphone.
24.11.2019   Wissen & Praxis
Das Smartphone als PR-Werkzeug
Die wichtigsten Kniffe, das richtige Zubehör: Wie Sie Ihr Mobiltelefon in eine Multimedia-Content-Maschine verwandeln.
Als Apple im Jahr 2007 das Iphone präsentierte, war noch nicht zu ahnen, dass Smartphones zehn Jahre später für die Produktion von Holly­wood-Filmen („Unsane“) und Netflix-Serien („High Flying Bird“) eingesetzt werden. Egal ob im Netz oder im linearen Programm, mit dem Handy erstellte Tonaufnahmen, Fotos und Filme sind Alltag und werden, wenn richtig gemacht, oft nicht mal als Handyproduktionen identifiziert. Mit ein paar Apps, ein wenig Zubehör und einigen Kniffen wird das Smartphone zu einem Medienwerkzeug mit dem großen Vorzug, dass es alle immer dabei haben.
 
Der gute Ton
Eine reine Tonaufnahme kann in mehreren Fällen notwendig oder sinnvoll ein. Beispiele: Radiosender möchten ein Statement, das besser klingen soll als ein Telefoninterview. Oder bei einer Veranstaltung kann der im Stau steckende Chef das Grußwort nur halten, wenn er es im Auto mit dem Smartphone aufnimmt und dann verschickt. Auch zum Nachvertonen von fertig geschnittenen Filmen werden reine Tonaufnahmen gebraucht.
 
Je nach Hersteller haben Smartphones zwei oder drei Mikrofone. Das Beste befindet sich meist an der unteren schmalen Seite. Dieses Mikrofon ist so gebaut, dass es am saubersten klingt, wenn man dran vorbei spricht. Wie beim Telefonieren, wenn das Handy ans Ohr gehalten wird. Daraus folgt: Wenn Sie einem Interviewpartner das Gerät für eine Tonaufnahme hinhalten, dann unter das Kinn – so wird der Ton nicht verzerrt aufgenommen.  
 
In der Regel reicht für diese Aufnahmen die vom Hersteller mitgelieferte App, mal „Sprachmemos“, mal „Diktiergerät“ genannt. Wer höherwertige Programme braucht, die sich sogar für die professionelle Tonbearbeitung eignen: „Wave Pad Master’s Edition“ und „n-Track Studio 9 Pro“ gibt es sowohl für IOS als auch für Android.
 
Wenn Sie die Kamera für Videoaufnahmen aktivieren, wird das untere Mikrofon abgeschaltet. Je nach Hersteller schaltet sich das Mikrofon auf der oberen Schmalseite zu oder, beispielsweise beim Iphone, das Mikrofon neben der Kamera, die gerade in Betrieb ist (vorn oder hinten). Hier müssen Sie als Erstes checken, ob die Handyhülle eines der Mikrofone verdeckt. Falls ja: Hülle aufschneiden oder andere besorgen.
 
Nicht ohne Mikrofon
Zweitens sollten Sie das Smartphone bei Videoaufnahmen so halten, dass Sie das Mikro nicht mit der Hand verdecken. Ein wackliges Bild wird eher akzeptiert als ein schlechter Ton, durch den zum Beispiel ein Interviewpartner nicht richtig zu verstehen ist. Bei Testaufnahmen lässt sich schnell feststellen, dass die Kameramikros nicht geeignet sind, um Sprache beispielsweise bei Interviews sauber aufzunehmen. Dafür nehmen diese Mikros zu viel Raumklang auf: selbst kleine, stille Räume klingen wie eine große Halle.
 
Daraus folgt drittens: Bitte keine Interviews ohne Mikrofon! Der australische Hersteller Røde stellt Mikrofone speziell für den Einsatz mit Smartphones her. Als Ansteckmikro bietet Røde das „Smart Lav+“ an, das sich gut für Statements eignet. Wollen Sie Interviews mit mehreren Personen führen, empfiehlt sich ein Handmikrofon.
 
Auch die italienische Firma IK Multimedia stellt spezielle Hardware für Smartphones her. Als Handmikros empfehlen sich deren „Irig Mic“ (mit Miniklinke) oder „Irig Mic HD2“ (mit Lightning-Stecker für Iphones). Das Røde „Video Mic Me“ ist ein kleines, gutes Richtmikrofon, das es in der „Video Mic Me-L“-Version auch mit Iphone-Lightning-Stecker gibt. Dieses Mikrofon können Sie zum Aufnehmen von Raumklang nutzen, beispielsweise Live-­Musik. Mit verschiedenen Adaptern ist es (theoretisch) möglich, jedes gängige Mikrofon an das Smartphone anzuschließen. Auch dafür bieten die Firmen Røde und IK Multimedia brauchbare Lösungen an.
 
Fotos: der „Goldene Schnitt“
Einer der wichtigsten, einfachsten und effektivsten Tricks beim Fotografieren und Filmen mit dem Handy ist das schlichte „Linse säubern“. Das Fett, das unsere Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt, lagert sich nicht nur auf dem Touchscreen des Handys ab, sondern auch auf der Linse. Das kann zu verschmierten, leicht unscharf wirkenden Aufnahmen führen. Im schlimmsten Fall entstehen dadurch auf der Linse Lichteinstreuungen, sogenannte Lens Flares. Diese können im Extremfall Bilder und Videoaufnahmen unbrauchbar machen.
 
Also: Linse vor jeder Aufnahme reinigen! Dazu werden keine speziellen Reinigungstücher oder Ähnliches benötigt. Mehrfaches Wischen über Hose oder Blusenärmel reicht in der Regel.
 
Die Kunstform der Fotografie in einem kurzen Artikel über die Verwendung von Smartphones besprechen zu wollen, wäre zu verwegen. Deshalb hier nur ein paar einfache Tipps.
 
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Tipp: Den ganzen Service-Artikel über das Smartphone als Content-Maschine und die wichtigsten Kniffe lesen Sie im aktuellen PR Report. Unter anderem: Wie Sie mit Ihrem Mobiltelefon gute Bilder machen, was Sie beim Filmen beachten müssen, welche Apps nützlich sind und welches Zubehör Sie brauchen.

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