Maximilian van Poele (26) von Hypr hat das Finale unserer Nachwuchsinitiative #30u30 gewonnen – gemeinsam mit Claudio Rehmet. Beim PR Report Camp holten sie die Trophäe als "Young Professionals des Jahres". Van Poele im Porträt.
Begegnungen beeinflussen das Leben. So ist es auch bei Max van Poele. In einem Mannheimer Uni-Workshop traf er auf Andreas Winiarski („ein früher Förderer“), damals noch bei Hering Schuppener, der ihm ein Praktikum in der Agentur anbot. Strategische Kommunikation, Start-up-Kommunikation – das gefiel van Poele. Danach folgte ein zweites Praktikum beim Risikokapital-Investor Earlybird.
Auf Sachar Klein („mein heutiger Mentor“) traf van Poele in Projekten für Hering Schuppener. Als Klein seine Agentur Hypr gründete, holte er den heute 26-Jährigen ins Boot. Außerdem arbeitet van Poele als Research Assistant am Center for Research in Financial Communication in Leipzig.
Nebenbei berät er einen Schweizer Verlag in Sachen Digitalisierung und fotografiert mit seiner Leica („digital, aber sehr manuell“): „Das Fotografieren ist meine Meditation“, sagt er. „Dabei zoome ich mich aus dem Alltag heraus.“ Nach Kommunikationswissenschaft in Mannheim studiert van Poele derzeit Communication Management in Leipzig.
Stolz bin ich auf … meine Fähigkeit auch in stressigen Situationen gelassen zu reagieren.
Im Jahr 2030 werde ich … Geschäftsführer einer Agentur sein oder in Kanada leben und mein eigenes Café eröffnet haben.
Der wichtigste Trend in der Kommunikationsbranche ist ... die Relevanz und den Wert von Kommunikation herzustellen. Kommunikation wird in Zeiten technologischen und gesellschaftlichen Wandels zunehmend zum erfolgskritischen und damit strategisch relevanten Faktor für Unternehmen. Deshalb darf Kommunikation nicht mehr nur als einfaches Beiwerk verstanden werden, sondern vielmehr als strategisches Mittel, um unternehmerische Probleme mithilfe kommunikativer Maßnahmen zu lösen. Zuhören und unternehmerische Verantwortung werden deshalb zu einer Schlüsselkompetenz zukünftiger Kommunikatoren.
Völlig überbewertet ist … das ständige Streben nach Profitmaximierung als Spitze eines allzu radikal verselbständigten Gelddenkens. Im Zeitalter der Postwachstumsökonomie und sukzessiv zunehmender Legitimationsprobleme vieler Unternehmen aufgrund gesellschaftlicher Werteverschiebungen haben sich die Ansprüche an Unternehmen und damit auch an Kommunikation grundlegend verändert.
Karriere bedeutet für mich ... inhaltliche Abwechslung, fortwährendes Lernen und vor allem Spaß an der Sache. Ich bin überzeugt davon, dass nur der, der langfristig Spaß an seiner Arbeit hat, auch gute Arbeit vollbringen und demzufolge erfolgreich sein und „Karriere machen“ wird.
Ein Top-Arbeitgeber muss … sich die Frage stellen, auf welche Weise er Strahlkraft für junge Talente entwickeln kann. Es braucht mehr als monetäre Anreize und flache Hierarchien. Er muss seiner Unternehmung einen Sinn geben und so das Qualitative dem Quantitativen vorziehen.
Von einem einem guten Mentor erwarte ich, dass ... dass er nicht nur schonungslos ehrlich, sondern vor allem auch nahbar, menschlich und empathisch ist. Er muss sich in meine Lage hineinversetzen können.
Ein guter Rat war ... sich immer von seiner Leidenschaft und nie dem Geld oder anderen extrinsisch motivierenden Faktoren leiten zu lassen.
Ein Vorbild in der Kommunikation ... Steve Jobs, weil er es stets geschafft hat, Menschen für seine Produkte zu begeistern und die oben angesprochene Relevanz herzustellen. Die Vorstellung des ersten iPhones im Jahr 2007 – unvergesslich. Seine Stanford-Rede im Jahr 2005 – bewegend.
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