Die Corporate Websites von Bayer, Deutsche Telekom und BASF haben ein Ranking "zum Status quo digitaler Unternehmenskommunikation" für sich entschieden. Schlusslichter: zwei Immobilienkonzerne.
Von 1000 möglichen Punkten hat Bayer 598 geholt und steht damit mit deutlichem Abstand vor der Telekom (550) und BASF (529). Knapp dahinter Daimler und Thyssen Krupp (je 522), gefolgt von ZF Friedrichshafen, ABB und BMW (519, 515 und 510) Die Top Ten werden komplettiert durch die Deutsche Post (506) und die Allianz (496).
Schlusslichter des
Rankings: Rheinmetall und Ströer (jeweils 319) vor LEG Immobilien (263) und Deutsche Wohnen (247).
Die Beratungsfirma Netfederation hat für das Ranking die "75 größten deutschen Unternehmen mit Konzernstruktur" daraufhin untersucht, wer seine Kommunikation inhaltlich zeitgemäß, dialogorientiert und technisch aktuell gestaltet. Die Tester wollten klären: Finden sich dort alle relevanten Informationen, sind diese bereichsübergreifend konsistent und wird die Möglichkeit geboten, mit dem Unternehmen direkt in Kontakt zu treten? (
Tipp: Wie sich Themen effizient steuern lassen, erklären wir
in unserer PR-Werkstatt zum Thema Newsroom)
Die Ergebnisse "offenbaren bei vielen Unternehmen weiterhin wesentliche inhaltliche Lücken", schlussfolgern die Prüfer. Zusätzlich würden wichtige technische Anforderungen "zu häufig nicht erfüllt". Dialogmöglichkeiten auf Unternehmensseiten seien "Mangelware". Für die Zielgruppen sei es "vielerorts schwer, die notwendige Identifikation und Orientierung zu finden, die sie auf Unternehmens- bzw. den zugehörigen Fachbereichsseiten" suchen. Das Fazit der Tester: "Es bleiben schlicht zu viele Fragen offen."
Die Vision als zentraler Orientierungspunkt für sämtliche Zielgruppen steht laut Net Federation "immer noch nicht ausreichend im Fokus der Kommunikation". Ähnlich gering würden Markeninhalte, Problemlösung und Zusammenhänge zu den Unternehmenswerten kommuniziert. Zur Vision äußern sich 33 Prozent der Unternehmen, zu ihren Werten 56 Prozent. Die Markeninhalte thematisieren 40 Prozent. Welche Probleme das Unternehmen mit seiner Geschäftstätigkeit löst, erläutern 39 Prozent und den Zusammenhang zwischen Werten und Produkten/Dienstleistungen thematisiert ein gutes Drittel (36 Prozent) der Unternehmen.
„Wir stellen immer wieder fest, dass die digitale Unternehmenskommunikation vieler Konzerne keine einheitliche Strategie erkennen lässt. Die einzelnen Fachbereiche HR, MR, CSR und Corporate sind häufig so unterschiedlich aufgebaut, dass Nutzer es schwer haben, sich zu orientieren und die gesuchten Inhalte zu finden“, sagt Net Federation-Geschäftsführer Christian Berens laut einer Mitteilung. So seien beispielsweise die CSR-Bereiche am schlechtesten aufgestellt, während Presseportale den Bedürfnissen ihrer Zielgruppen am ehesten entsprechen.
„Gerade der Nachhaltigkeitsbereich hat starken Aufholbedarf, vor allem in Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie Klimaschutz oder Flüchtlingskrise. Diese Themen sind entweder gut versteckt oder sie werden schlicht nicht kommuniziert“, so Berens.
Exklusive und aktuelle Nachrichten aus der Kommunikationsszene gibt es jeden Mittwoch und Freitag in unserem Newsletter. Kostenlos abonnieren unter http://www.prreport.de/newsletter/