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News / Heller & Partner legt bei der Modellbahn-PR eine Schippe nach
Märklins Magazin "Start up", das alle Clubmitglieder des Start up Clubs erhalten, erscheint sechsmal jährlich in deutscher und englischer Sprache.
15.09.2014   News
Heller & Partner legt bei der Modellbahn-PR eine Schippe nach
 

In Deutschlands Hobbykellern oder Dachböden ist die Welt oft noch in Ordnung: Das Bergpanorama verbreitet Fernweh, die Fachwerkhäuser mit den Butzenscheiben Heimeligkeit. Und stoisch ziehen die Dampflokomotiven ihre Kreise, als wäre die gute alte Zeit einfach stehen geblieben. Wer sich für Modellbau interessiert, der kennt das "Märklin Magazin", schätzt es und dürfte allzu radikale Veränderungen nicht unbedingt herbeisehnen.

Wer hier auf 132 Seiten schmökert, muss sich die Unterschiede der klassischen Modell-Spurweiten "1", "HO", "N" oder "Z" natürlich nicht mehr erklären lassen - wichtig sind die Neuerscheinungen, die hier auf Herz und Nieren geprüft und in Großaufnahme vorgeführt werden. Allerdings kann man sich auch als Liebhaber an einem Artikel festbeißen, der die Arbeitsweise des neuen "Dekoders m83" beschreibt. So viel sei verraten: Er kann noch mehr als der Vorgänger "Decoder k83" - etwa unterschiedliche Blinklicht-Varianten abspeichern, das Neonröhren-Flackern im Lokschuppen simulieren oder neue Soundeffekte steuern. Fast noch aufregender: Mit der Märklin-Neuheit "Decoder mfx+" lässt sich bei der Schnellzugdampflok BR 01 der Kohlenstand im Tender nach und nach absenken - um so den Brikett-Verbrauch auf längeren Überlandstrecken nachzuahmen.

Man ahnt: Die Münchner Agenturgruppe Heller & Partner hat es mit einer anspruchsvollen und ein wenig eigenen Zielgruppe zu tun bekommen. Ihr wurde der Auftrag für das Content-Marketing des Traditionsherstellers übertragen, der im Frühjahr 2013 von Michael Sieber und seinem Sohn Florian nach turbulenter Wirtschaftsentwicklung übernommen wurde. Das Modellbahn-Team bei Heller & Partner achtet darauf, das Stammblatt, das sich sechs Mal im Jahr an rund 80.000 Clubmitglieder richtet, aber auch im Zeitschriftenhandel sowie im Abonnement erhältlich ist, auf der Erfolgsspur bleibt. Dabei macht das Team bislang alles richtig, die Kernzielgruppe der Männer 40+ ernst zu nehmen und den Gemeinschaftsgeist in der Märklin-Familie hochzuhalten.

Deutlicher wird die Handschrift der Agentur bei der nun differenzierter forcierten Zielgruppenansprache, für die Heftentwicklungen wie das Vierteljahres-Magazin "Märklin my world" und die neue Zeitschrift "Märklin Start up" stehen. Ersteres soll Kindergartenkinder zwischen drei und sechs Jahren mit Eisenbahn-Ausmalpostern, einem "Märkolino"-Comicstrip sowie einem Schienen-Labyrinth zum Nachverfolgen ansprechen und nebenbei dazu anregen, dem Eisen-verliebten Großvater Dampf zu machen.

Mit einer Mischung aus Online-Interaktion über eine neue Clubmitglieder-Internetseite sowie das Magazin spricht "Märklin Start up" Schulkinder und erwachsene Eisenbahn-(Wieder-)Einsteiger an. Hier werden dann auch Neuheiten vorgestellt, Bastelarbeiten detailliert beschrieben und Technikfragen jugendgerecht erklärt. Für die Unterhaltung sorgen dabei die gezeichneten "Tim Tender"-Abenteuer. Im Vergleich wirkt dieses Heft am frischesten und wagt das peppigste Layout.

Ein wenig mehr Schwung - und ab und an etwas mehr Augenzwinkern - würde vermutlich allen Publikationen nicht schaden. Trotzdem: Die Magazine - ergänzt um das Clubmagazin "Märkling Insider News" - greifen ineinander, holen Eisenbahn-Freunde am Bahnsteig ab und achten darauf, dass kein Freund des Traditionsspielzeugs abgehängt wird. In Deutschlands Hobbykellern zischt und dampft es weiter. Und die Neonlichter flackern.

Rupert Sommer

 

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