Die Automobilbranche hat die Nase vorn, wenn es um die Positionierung von Unternehmen in den sozialen Medien geht. Zu den Vorzeigemarken zählen BMW und Mercedes. Das zeigt eine wissenschaftliche Erhebung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Aalen. Die Untersuchung der Social-Media-Fähigkeiten basiert auf einem Modell namens
Social Media Maturity Model (SM3-Model).
Im Rahmen dieser Analyse werden zwei Dimensionen gemessen: Social Media Readiness und Social Media Performance. Für die Ermittlung der Readiness mussten die teilnehmenden Unternehmen rund 60 Fragen beantworten, die auf ihren Entwicklungsstand bei Strategie und Planung, Ausführung, Interaktion, Organisation und Prozessen sowie bezüglich der Nutzung von Systemen und Analysen schließen ließen. Die Performance wird anhand von zwölf Messpunkten in den Kategorien Buzz, Engagement, Sentiment und Reach erfasst.
Teilnehmer an der "SM3-Reifegradmessung" waren die Mitgliedsunternehmen des
Social Media Excellence Kreises (SME). Darin sind 160 Unternehmen vertreten, darunter beispielswiese die Allianz, die Deutsche Bahn, die Lufthansa und Tchibo.
Ein Ergebnis: Beim Social-Media-Einsatz schneiden die B-to-C-Marken Mercedes-Benz, BMW, Sky, Disney und die Telekom am besten ab. Nur ein B-to-B-Unternehmen schafft es unter die Top Ten: Siemens. Ein weiteres Ergebnis: Auch mittelständische Unternehmen können sich im Social Web mit großen Konzernen messen lassen. Die Berliner Bank etwa und SMA Solar kommen laut der SM3-Analyse durch ein sehr erfolgreiches User-Engagement und hohe Sentiment-Werte auf gute Performance-Werte.
Die Studie zeige, dass Unternehmen, die in ihrer Social Media Readiness höhere Werte in Bezug auf ihre Social-Media-Strategie, -Organisation, -Prozesse und -Intelligence erreichen, meist auch besser bei der Social Media Performance abschneiden, sagt Albert Brenner, Studienleiter, Geschäftsführer der Digital Transformation Group und Executive Beirat des SME: "Also nicht nur posten, tweeten oder liken. Auf das strategische und individuelle Fundament kommt es an."