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Heinrich Hiesinger (Bild:thyssenkrupp AG)
08.01.2018   Menschen
"Transformation ohne Kommunikation ist chancenlos"
Heinrich Hiesinger, der Vorstandschef von Thyssen-Krupp, über die Bedeutung von Kommunikation, warum er nicht twittert und wie er seinen PR-Chef Alexander Wilke auf die Palme bringt.
Bei den PR Report Awards 2017 wurde Wilke als "Kommunikator des Jahres" ausgezeichnet. Im großen Doppelinterview im PR Report sprachen Hiesinger und Wilke über den Wandel des Dax-Konzerns und ihre besondere Beziehung. Wir dokumentieren Auszüge. (Hier können Sie den PR Report als E-Paper oder Printausgabe bestellen. Oder im iKiosk).
 
Hiesinger über die Bedeutung von Kommunikation ...
"Eine Transformation ohne Kommunikation ist chancenlos. Sie ist eines der wesentlichen Mittel, die ein Vorstandsvorsitzender hat, um überhaupt mit den Menschen in einer Organisation zu interagieren. Wenn meine Botschaften ankommen sollen, ist Kommunikation entscheidend. Ich kann mich mit rund 200 Leuten direkt unterhalten, aber was mache ich mit den anderen 160.000? Wenn ich in meinem Büro einen dreifachen Salto mache, ändert sich im Unternehmen nix. Es geht nicht darum, was ich als Vorstandsvorsitzender kann, sondern darum, eine Strategie so überzeugend zu kommunizieren, dass die Mitarbeiter daran glauben, den Sinn sehen, die Richtung erkennen und anfangen, von selbst loszulaufen."
 
Hiesinger über die Anforderungen an seinen Kommunikationschef ...
 "Das Schlimmste ist, wenn ein Vorstandsvorsitzender in seinem Umfeld keine mutigen Menschen mehr hat, die einem widersprechen. Herr Wilke ist einer von denen, die nicht so schnell aufgeben, wenn eine Idee mich nicht überzeugt. Das brauche ich. Wilke ist ein Querdenker. Mir hat seine Kreativität gefallen, aber auch seine Unbeschwertheit, das Forsche, gelegentlich auch Flapsige. Vor allem seine Offenheit, die manche mitunter als unverschämt empfinden."
 
Wie Hiesinger Wilke auf die Palme bringt ...
 "Wenn Herr Wilke von etwas total begeistert ist und merkt, dass er damit bei mir aber nicht durchkommt, kann er schon impulsiv werden. Ihn bringt auch wahnsinnig auf die Palme, wenn ich sage, dass wir mehr Inhalt brauchen, bevor wir über die Verpackung reden."
 
Wann Hiesinger mit Twitter anfängt ...
 "Wenn mir jemand sagt, wie ich ohne Ghostwriter den Traffic handhaben kann. Intern haben wir eine Plattform, die heißt „Direkt zu“. Dort können mir Mitarbeiter Fragen stellen, die ich persönlich beantworte. Es gibt keine Antwort, die ich nicht selber geschrieben oder freigegeben habe. Ich möchte nicht, dass jemand anders für mich in den sozialen Medien schreibt."
 
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