Der
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) holt sich das Know-how der ehemaligen "Financial Times Deutschland" (FTD) ins Haus. Jörn Paterak leitet einen neu aufgesetzten Newsroom, der die Botschaften der Versicherer auf allen Kanälen spielen soll.
Ulrike Pott übernimmt das strategische Denken. Die ehemalige Leiterin der abgeschafften Abteilung Presse und Information kümmert sich um die Planung mittel- und langfristiger Schwerpunktthemen. Pott und Paterak berichten an den Geschäftsführer des Anfang November neu installierten Bereichs Kommunikation,
Christoph Hardt, der früher schon bei Siemens für Content und Newsroom verantwortlich zeichnete. Dessen Abteilung wird absehbar auf 26 Köpfe ausgebaut und belegt in der Verbandszentrale in der Berliner Wilhelmstraße in Zukunft eine eigene Etage, berichtet die "SZ".
Die Abteilung Newsdesk ist für das operative Tagesgeschäft der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Drei Teams für die interne, die externe und die Kommunikation über Online- und Social-Media-Kanäle arbeiten unter Paterak, der vom Jahr 2000 an bis zu ihrem Ende 2012 für die "Financial Times Deutschland" tätig gewesen war. Zuletzt war er Chefredakteur des Xing-Magazins "Spielraum" sowie eines Web-TV Portals. Zur Abteilung Content von Pott gehören ein Team Fachkommunikation und ein neu geschaffener Reporterpool. Die Reporter werden mit Karsten Röbisch ebenfalls von einem früheren "FTD"-Mann geführt.
Der GDV ist als Interessenvertretung für die Kommunikation der Branchenthemen, wie etwa zum kürzlich beschlossenen Reformpaket für Lebensversicherungen, inklusive politischer Fragestellungen zuständig. Bislang habe sich der Verband eher reaktiv verhalten, erläutert ein GDV-Sprecher zur Umorganisation, jetzt wolle er selbst Themen setzen und spielen und habe sich deshalb von der vertikalen Struktur verabschiedet. Wie die
"Süddeutsche Zeitung" den GDV-Hauptgeschäfsführer Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth aus einem internen Dokument zitiert, will der Verband "raus aus der Defensive und Freiräume schaffen, für ein aktives Themenmanagement und 'gute' Geschichten aus unserer Branche".