Voreingenommene Auslegung
Dementi-Diskussion
Vom Versuch, unangenehme Fragen von Journalisten einfach auszusitzen, hält Claus-Peter Schrack, Leiter Unternehmenskommunikation bei Gruner + Jahr (G+J), nach eigener Aussage nichts. Ein Grund, warum er auch am Veröffentlichungstag des „Horizont“-Artikels über den Abgang von „stern“-Chefredakteur Dominik Wichmann (14. August) erreichbar war. Mit seinem Statement an jenem Donnerstagvormittag: „Personalspekulationen kommentieren wir grundsätzlich nicht“ hat er sich keine Freunde unter Pressevertretern gemacht. Zumal er es am Nachmittag des selben Tages mit der offiziellen Mitteilung, dass Christian Krug den Posten von Wichmann übernehmen wird, untergraben musste.
Noch am Anfang der Woche hatte Schrack die Spekulationen dementiert, und das sei zu dem Zeitpunkt auch korrekt gewesen. Denn: „Meiner Erfahrung nach werten Medien ein , Kein Kommentar’ nicht als ,Nein’“, sagt Schrack, sondern als „ein Dementi sieht anders aus“.
Der Wirbel um Wichmann ist nur eine Episode rund um den Verlag G+J, der seit langem unter verschärfter Beobachtung steht, aus medialer Sicht seit der Bekanntgabe seiner Transformationsstrategie aber in etwas ruhigeres Fahrwasser gekommen zu sein scheint.