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News / Netzwerk Recherche-Negativpreis geht an ADAC
Quelle: netzwerkrecherche.org
07.07.2014   News
Netzwerk Recherche-Negativpreis geht an ADAC
 
Der Automobilclub ADAC ist nach Meinung von Netzwerk Recherche der Informationsblockierer des Jahres. Die Journalistenorganisation hat die Pannenhelfer deshalb mit der "Verschlossenen Auster" bedacht. Ex-ADAC-Sprecher Alfons Kifmann wirft dem Verein "maßlose Selbstüberschätzung" vor.

Das Netzwerk Recherche bringt mit der Vergabe des Negativpreises seine Kritik am Verhalten des Clubs nach den Enthüllungen über Manipulationen beim "Gelben Engel" zum Ausdruck. Der ADAC habe nach den ersten Enthüllungen in der "Süddeutschen Zeitung" die Medien zunächst pauschal diffamiert. Danach habe sich die Führung des größten deutschen Autovereins zwar entschuldigt. "Fehler und Defizite wurden aber weiterhin nur scheibchenweise eingestanden", heißt es in der Begründung. Bis heute fehle es an der zugesagten Transparenz. Kifmann sagte in seiner "Laudatio", der ADAC habe den eigenen "Totalschaden" nicht in den Griff bekommen.

In der schriftlichen Stellungnahme des ADAC, die bei der Vergabe der Auszeichnung verlesen wurde, nimmt der Club die Auster als Aufforderung. "Wir sind selbstkritisch genug anzuerkennen, dass in der ADAC-Vergangenheit viele, teilweise nicht entschuldbare Fehler gemacht worden sind", schrieb ADAC-Sprecher Christian Garrels. Nun wolle man sich "kritisch mit unserem Selbstverständnis, unserer Struktur und unserer grundsätzlichen Positionierung auseinanderzusetzen".

Der ADAC musste im Januar zugeben, dass er die Ergebnisse der Autowahl "Gelber Engel" manipuliert hatte. In der Folge trat der Kommunikationsdirektor und Chefredakteur der "ADAC Motorwelt", Michael Ramstetter, zurück. Im vergangen Jahr war die Auster an den damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gegangen. Ihm war Blockadepolitik in Bezug auf das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) vorgehalten worden.

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