Ist die Eröffnung der IKEA-Filiale in Hamburg-Altona ein Großprojekt? Es war zumindest groß genug, um Widerstand in einigen Bevölkerungskreisen zu wecken. Wie Kommunikation dazu beiträgt, solche Vorhaben erfolgreich umzusetzen, hat die Wiener Agentur Ecker & Partner in einem White Paper festgehalten.
Durch völlig aus dem Ruder gelaufene Großprojekte wie den Hauptstadtflughafen BER und die Elbphilharmonie ist das Misstrauen der Menschen gewachsen. Gegen ihren Widerstand sind solche Unternehmungen wie etwa der Ausbau der Stromtrassen nicht mehr zu machen. "Wie man nicht zuletzt seit Stuttgart 21 weiß, kann das Erfassen aller wichtigen Stakeholder sowie gezielte projektbegleitende, frühzeitige und strategisch geplante Kommunikation wesentlich über Erfolg und Misserfolg von Großprojekten entscheiden", sagt Nicole Bäck-Knapp, geschäftsführende Gesellschafterin bei Ecker & Partner. Mit ihrem White Paper "Kommunikation bei Großprojekten" will die Agentur zusammen mit den Wiener Rechtsanwälten von Niederhuber & Partner jetzt die wichtigsten Steps, Do`s and Dont`s der Kommunikation aufzeigen.
Ein Aspekt ist der Dialog in den sozialen Netzwerken. In dem Weißbuch wird über den Nutzen, aber auch die Risiken der Kommunikation in den Social Media berichtet. Zu den Fehlern bei Stuttgart 21 habe unter anderem gezählt, dass die Initiatoren die Kanäle nicht beobachtet und ausgewertet hätten, schreibt Judith Denkmayr, Geschäftsführerin der Agentur Digital Affairs. Dort hätte man sich "mit den Protestierenden ihren Ängsten und Befürchtungen, ihren Bedürfnissen und ihren Argumenten auseinandersetzen" können. Social Media also nicht nur als Krisenkommunikationskanal, sondern auch als Meinungsforschungsinstrument.
Ein anderer Blickwinkel, der in dem 40-seitigen Dokument zur Sprache kommt, ist der juristische. Die Themen Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung zeigen, dass PR-Leute die rechtliche Seite von Projektverfahren nicht komplett ausblenden können. Das White Paper gibt es als Livebook und zum kostenlosen Download unter
www.eup.at/kompetenzen/krisenkommunikation.html.