Während sich ganz Deutschland über das heißeste Pfingsten seit Wetteraufzeichnung freut und am Feiertag am Baggersee liegt, fliege ich ins nicht minder heiße Cannes, um rechtzeitig für die Juryaufgabe der PR Cannes Lions vor Ort zu sein. Wer schon mal in einer Awardjury gesessen hat, der weiß, dass sich der Job fantastisch anhört, dahinter sich aber knochenharte Arbeit verbirgt.
Die Cannes Lions sind da nicht anders. Sogar noch viel viel härter. Schon im Vorfeld durfte ich mir 450 Awardeinreichungen ansehen, als Vorgeschmack auf das, was mich im Juryraum ab dem 10. Juni erwartet. Voraussichtlich werden an die 1.500 Einreichungen zu beurteilen sein.
Da freut es einen, dass man diesen Job nicht alleine macht. Insgesamt umfasst die PR Jury 21 Juroren, die aus 19 Ländern kommen. Die internationale Verteilung fällt traditionell zugunsten der Europäer aus, denn fünf PR-Profis und Kreativen aus Nord- und Südamerika und 4 Kollegen aus dem asiatisch-pazifischen Raum stehen 12 Europäer gegenüber.
Interessant ist auch die Geschlechtsverteilung. Während sich auch dieses Jahr die Cannes Lions anhören müssen, dass zu viele Männer das Festival dominieren, so sieht es in der PR - auch traditionell - ganz anders aus. 7 Männer müssen ihre Mann gegenüber 14 Frauen stehen.
Und schließlich sorgen sich die Veranstalter selbstverständlich auch um eine gerechte Verteilung unter Agenturen. Die Hälfte der Juroren kommen aus großen Agentur-Networks, die andere Hälfte aus kleineren und unabhängigen Agenturen. Ein insgesamt spannender Mix also, der die besten Arbeiten der PR weltweit in den kommenden sechs Tagen begutachten wird.
Petra Sammer ist Chief Creative Officer bei Ketchum in München und in diesem Jahr Jurymitglied bei den PR Lions in Cannes. Hier berichtet sie in loser Reihe, was sie dort in den Awards-Hinterzimmern erlebt.