Soziale Medien sind ein wichtiges Tool für die journalistische Recherche: Vier von fünf deutschen Journalisten (79%) nutzen soziale Medien für diesen Zweck. Dies geht aus einer Studie des PR-Software-Anbieters Cision und der Canterbury Christ Church University hervor. Ist die Story im Kasten, veröffentlichen und verbreiten 72 Prozent aller deutschen Journalisten diese auch über soziale Medien –
deutlich mehr als noch vor einem Jahr (57%).
Alle befragten Rundfunkjournalisten gaben an, dass sie ihre Storys mithilfe von Social Media produzieren. Nur knapp dahinter landen die Online-Journalisten, von denen 97 Prozent zu sozialen Medien greifen. Aber auch in den Mediengattungen Zeitschriften (82%) und Zeitungen (74%) bezieht die große Mehrheit der Journalisten Social Media in Recherche und Publikation mit ein.
Netzwerk erweiternZwei von drei Journalisten (67%) nutzen Social Media zur Pflege und zum Ausbau ihres professionellen Netzwerkes. Deutlich gestiegen ist der Anteil an Journalisten, die soziale Medien zur Medienbeobachtung verwenden. So dienen Social Media für 66 Prozent der Befragten auch dazu, besser die Ergebnisse der eigenen Arbeit und die Aktivität Anderer aus der Branche nachzuvollziehen.
Mehr als ein Drittel aller deutschen Journalisten beobachtet täglich die Social Media-Aktivitäten Anderer. Besonders interessiert ist man an Diskussionen über die eigenen Artikel und Beiträge – 37 Prozent aller deutschen Journalisten informieren sich täglich im sozialen Netz darüber, wie auf ihre Inhalte reagiert wird. Ein Viertel aller Journalisten (25%) postet auch selbst täglich Kommentare zu anderen Artikeln auf Facebook, Twitter oder ähnlichen Plattformen.
Blogs eher NebensacheUmfangreichere Inhalte wie zum Beispiel Blogs, Foren oder Diskussionsgruppen werden eher selten gelesen. 27 Prozent aller befragten deutschen Journalisten lesen arbeitsrelevante Blogs einmal pro Woche, 29 Prozent lesen wöchentlich in Online-Foren.
Aufgaben, für die am meisten Eigeninitiative benötigt wird, werden den Autoren der Studie zufolge von den meisten Journalisten eher vernachlässigt. Zwei von drei Journalisten (64%) gaben an, dass sie keinen arbeitsrelevanten Blog führen. Auch tragen 58 Prozent nie zu Content Communitys oder Crowdsourcing-Seiten bei oder veröffentlichen Links zu den Artikeln anderer Journalisten. Weniger als die Hälfte (44%) aller deutschen Journalisten posten Inhalte auf Mikroblogs wie Twitter, während 56 Prozent passiv bleiben.
Die komplette Studie kann
hier angefordert werden.